Gebrauchtwagenpreis erstmals unter Vorjahreswert

München. Die Gebrauchtwagenpreise im Angebot von AutoScout24 haben ihre Talfahrt beendet. Nach einem viermonatigen Absturz um fast 1000 Euro ist der durchschnittliche aufgerufene Preis im Juli erstmals wieder leicht gestiegen und lag mit 16.710 Euro um 76 Euro höher als im Juni. Allerdings liegt der Index erstmals seit September 2013 wieder unter dem Wert des Vorjahresmonats, denn vergangenes Jahr hatte sich der Preis im Juli deutlich schneller erholt und 16.713 Euro erreicht.

Grund für den Rückgang im ersten Halbjahr war eine Angebotsverschiebung hin zu älteren und damit billigeren Fahrzeugen. Auch dieser Trend kehrte sich im Juli nun offenbar um.

Das Angebot bei AutoScout24 stiegt im Juli in allen Altersklassen. Am stärksten allerdings bei den jungen Gebrauchten bis zwölf Monate, die 3,4 Prozent zulegten.

"Es fällt auf, dass sich die so genannten jungen Gebrauchten, vor allem aber der Absatz von Tageszulassungen, immer mehr zur überlebensnotwendigen Ertragssäule für viele professionelle Anbieter entwickeln", sagt Stephan Spaete, Senior Vice President Sales & Operations.

"Diese Fahrzeuge stammen eigentlich aus dem Neuwagenmarkt. Durch die Überkapazitäten der Hersteller drängen sie aber vorkonfiguriert und ohne Individualisierungsmöglichkeiten auf den Gebrauchtwagenmarkt. Das Überangebot bei gleichzeitig anziehendem Preiswettbewerb unter Marken und Händlern spricht auch immer mehr preisbewusste Kunden an."

Der Durchschnittspreis wurde vor allem von den drei bis fünfjährigen Gebrauchten nach oben gezogen. Sie legten mit 1,1 Prozent am stärksten zu, gefolgt von den zehn bis 15 Jahre alten Fahrzeugen (+0,8), den fünf bis zehnjährigen (+0,7) und den bis zu zwölf Monate alten (+0,5).

Die ein bis dreijährigen verharrten dagegen auf ihrem Preisniveau.

Parallel dazu sank die Nachfrage - am stärksten bei den ein bis drei und den drei bis fünf Jahre alten Autos.

Noch am besten kamen die ganz jungen Gebrauchten davon. Nach Einschätzung von AutoScout24 wirkten sich dabei neben den hohen Temperaturen je nach Bundesland auch die Sommerferien beziehungsweise die Urlaubszeit auf die Nachfrage aus.