Gebrauchtwagen: Handel erwartet mehr Absatz bei höheren Preisen

München. Deutschlands Autohändler blicken voller Optimismus auf ihr Geschäft mit Gebrauchtwagen. Sie rechnen für das laufende Jahr mit einem Umfeld, das ihnen im Vergleich zum Vorjahr einen stärkeren Absatz bei sogar steigenden Preisen ermöglichen wird. Das geht aus einer aktuellen Befragung von Autohändlern durch den TÜV Süd hervor, in deren Ergebnisse Automobilwoche Einblick nehmen konnte.

Vier von zehn der befragten Händler (42 Prozent) gehen davon aus, dass die Preise für Gebrauchtwagen 2011 anziehen werden. Vor allem bei Kleinwagen und im Mittelklasse-Segment sollen die Preise zulegen. Nur jeder sechste Befragte erwartet einen Rückgang der Preise gegenüber dem vergangenen Jahr.

Noch optimistischer sind die Erwartungen an den Absatz: Jeder zweite Befragte rechnet hier mit einem Zuwachs gegenüber 2010. Ganz überwiegend wird dabei ein leichtes Plus der Absatzzahlen gesehen. Nur jeder siebte befragte Händler erwartet einen Rückgang der Absatzzahlen seiner Gebrauchtwagen. Etwas weniger zuversichtlich sind die Händler bei der Frage, wie viel das Umsatzplus zum Gewinn beisteuern kann. Gut jeder dritte Händler (35 Prozent) erwartet einen Anstieg beim Bruttogewinn, fast jeder Vierte befürchtet aber ein schwächeres Bruttoergebnis als 2010, wie aus der Studie hervorgeht.

Der Händlerbefragung zufolge läuft bei vielen Betrieben das Gebrauchtgeschäft noch nicht optimal, weil die Fahrzeuge unnötig lange beim Händler stehen und ihr Restwert nicht sauber genug ermittelt wird, um den Erlöszuwachs ohne Reibungsverluste in ein Gewinnplus umzuwandeln. Zu viele Händler betreiben ihr Gebrauchtgeschäft noch nebenher, urteilen die Experten des TÜV Süd in ihrer Studie, die auf der Leipziger AMITEC vorgestellt werden soll.