Berlin. Die Forschungsinitiative UR:BAN - Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzwerkmanagment hat ihre Arbeit aufgnommen. "Das Projekt soll dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Denn für alle Verkehrsträger gilt: Das intelligente Zusammenwirken von Fahrzeug und Infrastruktur wird das vorhandene Potenzial für mehr Sicherheit, Kapazität und besseren Verkehrsfluss erschließen", so Sven Halldorn, Abteilungsleiter für Technologiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi).
Im Rahmen der Forschungsinitiative wollen Automobil-, Software- und Telekommunikationsunternehmen zusammen mit Universitäten und Forschungsinstituten sowie Städten und Behörden innovative und intelligente Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme entwickeln. Insgesamt investieren die Partner 80 Millionen Euro - davon steuert der Bund rund 40 Millionen Euro bei. An dem Projekt sind die Fahrzeughersteller Audi, BWW, Daimler, MAN, Opel undd Volkswagen sowie die Zulieferer Bosch, Continental und Navigationsspezialist TomTom beteiligt. Dazu kommen zahlreiche Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ebenso wie IT- und Technologiefirmen. Die Initiative läuft bis 2016, erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2014 vorgestellt werden. Die nachfolgenden Feldversuche finden in Düsseldorf und Kassel statt.Forschungsinitiative zur Verbesserung von Stadtverkehr
Die deutsche Autoindustrie hat zusammen mit IT- und Technologieunternehmen sowie zahlreichen Forschungseinrichtungen das Projekt UR:BAN gestartet. Es hat zum Ziel, intelligente und kooperative Verkehrsmanagement- und Assistenzsysteme zu entwickeln.
Mehrwert durch Vernetzung
"Unsere Absicht ist es, die Sicherheit im städtischen Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer entscheidend zu erhöhen. Wir wollen Pkw-, Bus- und Lkw-Fahrer vorausschauend unterstützen und so ein stressfreies Fahren ermöglichen", erklärt Eberhard Hipp, UR:BAN-Programmkoordinator und Leiter Forschung MAN Truck & Bus AG. "Mit der Entwicklung intelligenter Verkehrsmanagementsysteme wollen wir zukünftig eine effiziente Steuerung des Stadtverkehrs ermöglichen. Wege sollen möglichst wirtschaftlich und energieeffizient zurückgelegt werden.“
Kern des Verbundprojektes bilden die drei Säulen: Im Rahmen der "Kognitive Assistenz" wollen die Experten innovative Assistenzsysteme entwickeln, die das aktuelle Verkehrsgeschehen erfassen. So sollen Gefahrensituationen zukünftig im Stadtverkehr noch besser als bisher von den Systemen erkannt werden. In der Folge lassen sich drohende Kollisionen, auch mit Fußgängern, durch automatisches Bremsen oder gefahrloses Ausweichen in vorhandenen Freiraum vermeiden, so das Ziel der Projektpartner.Mit Hilfe neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sollen Verkehrsinfrastruktur und intelligente Fahrzeuge in der Säule "Vernetzten Verkehrssysteme" miteinander verbunden werden. Fahrzeuge können dann untereinander oder mit Verkehrsinfrastruktur Verkehrsdaten austauschen. Die Daten lassen sich im Fahrzeug von den Assistenzsystemen als empfohlene Maßnahme an den Fahrer weitergeben oder in der Verkehrssteuerung berücksichtigen. Die Kapazitäten des bestehenden Straßennetzes können so besser genutzt werden, Fahrer können stark befahrene Straßen vermeiden und somit ihre Wege wirtschaftlicher zurücklegen.Der Mensch als Nutzer zukünftiger Assistenz- und Informationssysteme steht im Mittelpunkt der Projekt-Säule "Mensch im Verkehr“. Die Experten entwickeln neue Technologien und Konzepte, damit sich Fahrerassistenzsysteme komfortabel bedienen lassen und durch optimierte Informationsdarstellung zur Erhöhung der Sicherheit im Verkehr beitragen. Besonders wichtig ist es der Initiative zufolge in der Stadt, die verschiedenen Informationen verständlich und zum richtigen Zeitpunkt zu präsentieren. Eine gezielte Gestaltung der Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug soll es ganz unterschiedlichen Fahrern ermöglichen, sich vorausschauend, stressfrei und sicher durch den Stadtverkehr zu bewegen.
Lesen Sie auch: