Ford und Google verhandeln über gemeinsames Projekt

Mountain View. Ford und der Internetkonzern Google könnten gemeinsam ein autonom fahrendes Auto bauen. Das berichtet unsere Schwesterzeitung "Automotive News". Google hat bereits ein selbstfahrendes Auto gebaut, das in Kalifornien seine Runden dreht, und könnte die Sensoren sowie die Programmierung beisteuern. Ford verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Massenproduktion von Autos. Eine ungenannte Quelle sagte, der "Automotive News", es sei eine Zusammenarbeit für lange Zeit geplant. Es wird spekuliert, dass die beiden Firmen auf der Consumer Electronics Show (CES) Näheres bekanntgeben. Offiziell bestätigten weder Google noch Ford die Gespräche.

Google hat bereits zwei prominente ehemalige Ford-Mitarbeiter in seinen Reihen: Der frühere Vorstandschef Alan Mulally sitzt seit Juli 2014 im Aufsichtsrat des Internetkonzerns. Im September warb Google auch den früheren Ford- und Hyundai-Manager John Krafcik an, um die Leitung des Projekts "Autonomes Fahren" zu übernehmen.

Das Internetportal Yahoo Auto meldet, dass ein Gemeinschaftsunternehmen geplant ist, das rechtlich unabhängig von Ford wäre. Ein Grund dafür ist, dass der Autobauer dann keine Haftung für die Fahrzeuge übernehmen müsste. Google wiederum soll die Freiheit behalten, sich andere Partner unter den Autobauern zu suchen.

Ob Ford speziell für das Joint Venture ein Auto bauen würde oder ob ein bestehendes Ford-Modell mit entsprechenden Sensoren ausgestattet würde, steht noch nicht fest. Ford hat angekündigt, im kommenden Jahr selbständig fahrende Autos auf Basis des Modells Fusion Hybrid testen zu wollen. Der Fusion ist das amerikanische Schwestermodell des Mondeo.

Fest steht allerdings, dass die Autos bis auf weiteres mit Lenkrad und Pedalen ausgestattet sein werden. Selbst in Kalifornien, das selbstfahrenden Autos sehr offen gegenübersteht, muss nach wie vor ein Fahrer an Bord sein. Die Behörden haben vor wenigen Tagen neue Regeln erlassen, die festschreiben, dass in jedem Auto ein Fahrer mit Führerschein sitzen muss, der im Notfall die Kontrolle übernehmen kann. Google war davon eigenen Aussagen zufolge "sehr enttäuscht". Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass das Unternehmen die Sparte "Autonomes Fahren" ausgliedern und die Fahrzeuge als Taxen einsetzen will, um damit Firmen wie Uber Konkurrenz zu machen.