Ford setzt RS-Tradition beim Focus fort

Köln. Ford wird die legendäre Hochleistungs-Baureihe RS wieder aufleben lassen und im kommenden Jahr einen neuen Focus RS präsentieren. Das neue Aushängeschild im Segment der Kompakt-Sportler soll 280 PS leisten und ein maximales Drehmoment von mindestens 400 Nm aufweisen.

In diesen Tagen startete Ford die Testfahrten mit einem Prototypen auf der Nürburgring-Nordschleife. Geleitet wird die RS-Entwicklung von Jost Capito, dem Entwicklungsdirektor von Ford Performance Vehicles. "Der neue Ford Focus spricht echte Enthusiasten unter den Autofahrern an", sagt Capito. Deshalb habe Ford großen Wert darauf gelegt, den charakteristischen Merkmalen der RS-Baureihe treu zu bleiben. "Die Baureihe steht für bezahlbare Automobile, die keine falschen Kompromisse eingehen, sich aber dennoch für den täglichen Gebrauch eignen."

Kernstück des neuen RS ist eine modifizierte Version des 2,5-Liter-Turbobenziners, der bereits im Focus ST eingesetzt wird und dort 225 PS leistet. Als Besonderheit verfügt der RS über einen Frontantrieb mit Sperrdifferenzial. Fans der RS-Baureihe hatten in der Vergangenheit vor allem die besonderen Fahreigenschaften dieser Konstruktion gelobt.

"Bei den ersten Testfahrten mit entsprechend modifizierten Ford Focus ST-Fahrzeugen hat dieses neue System unsere großen Erwartungen was Traktion, Handling und Lenkeigenschaften betrifft, deutlich übertroffen", wirbt Capito für das neue Auto. Der Entwicklungschef versprach, das gesamte Know How von Ford aus zwei hintereinander gewonnenen Konstrukteurs -Titeln in der Rallye-WM in die RS-Baureihe einzubringen.

Weitere technische Einzelheiten zum neuen RS, etwa zum Leistungsgewicht, sowie Absatzerwartungen wollte Ford am Freitag noch nicht preisgeben. Dies werde bei der Londoner Motor Show Ende Juli erfolgen, sagte ein Sprecher.

Die RS-Baureihe war bereits 1968 gestartet worden, damals mit einem 17 M RS, später folgte ein 20 M RS. 1983 legte Ford den legendären RS200 auf, der über einen Mittelmotor von Cosworth und Allradantrieb verfügte. Von dem Sportler wurden aber nur 200 Stück gebaut. Aufgrund ihrer Seltenheit gelten viele ältere RS-Modelle inzwischen als Sammlerobjekte. So werden für einen Original-RS200 heute durchaus 150.000 Euro bezahlt.