Köln/Craiova. Die enttäuschende Nachfrage nach dem kleinen Ford-Minivan B-Max zwingt Ford in seinem Werk im rumänischen Craiova zu tiefen Einschnitten. 680 der 3200 Beschäftigten sollen im Verlauf des kommenden Jahres das Unternehmen verlassen, sagte eine Unternehmenssprecherin in Craiova, die damit Spekulationen in den rumänischen Medien bestätigte.
Ford hatte das Werk in Craiova erst 2008 übernommen und dort 2010 die Fertigung des B-Max gestartet. Außerdem baut Ford Motoren in einem eigenen Motorenwerk. Allerdings fiel der Start des B-Max mit der wachsenden Vorliebe vieler Kunden für kleine SUVs und Crossover zusammen - der Erfolg des Minivans blieb daher weit hinter den Erwartungen zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres brach der Absatz des B-Max in Europa um 21 Prozent auf nur noch 43.749 Einheiten ein. In den vergangenen Monaten war deshalb bereits mehrfach die Produktion unterbrochen worden, Kurzarbeit wurde zur Standard-Prozedur in Craiova.
Wie die Automobilwoche aus dem Umfeld des Werkes erfuhr, plante Ford ursprünglich mit einer Jahresproduktion von rund 130.000 Einheiten. Doch für das kommende Jahr seien maximal noch 45.000 Einheiten geplant, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Automobilwoche. "Möglicherweise werden es auch nur noch 38.000. Das ist eine richtige Katastrophe."