Turin. Der italienische Autohersteller Fiat und der US-Allianzpartner Chrysler treiben die Integration des europäischen Vertriebs voran. Dabei geht es nach Informationen der Automobilwoche vor allem um Backoffice-Funktionen im Großhandel und die Anbindung der Händler. Eine Zusammenlegung der Netze steht zum heutigen Zeitpunkt nicht auf der Agenda. "Mit Beginn im April 2010 wird Fiat Geschäftsaktivitäten für Verkauf und Service von Fahrzeugen der Marken Chrysler, Jeep und Dodge in einigen europäischen Ländern ausführen und damit Daimler schrittweise bei Dienstleistungen und Unterstützung dieser Funktion ersetzen", teilte Fiat in einer Pressemitteilung mit.
Seit der Trennung der einstigen Fusionspartner Daimler und Chrysler ist die technische und organisatorische Infrastruktur des europoäischen Chrysler-Vertriebs noch immer zu weiten Teilen bei Daimler angesiedelt. Grundlage sind Dienstleistungsverträge. Diese betreffen zum Beispiel die IT sowie Buchhaltungs- und Controlling-Funktionen sowohl auf Großhandelsebene als auch beim einzelnen Händler. Dabei ist die Verschmelzung mit Daimler je nach Land unterschiedlich. Nachdem Daimler bei der Händlerfinanzierung bereits von Fiat abgelöst wurde, steht nun offensichtlich die Backoffice-Integration an. "Die Tätigkeiten und Mitarbeiter der nationalen Chrysler-Vertriebsorganisationen in Europa werden stufenweise in die jeweiligen Fiat-Vertriebsorganisation übertragen", hieß es weiter.