Frankfurt. Fiat sieht sich auf dem richtigen Weg, die selbst gesteckten Ziele im Rahmen des Recovery-Plans zu erreichen. „Wir wachsen außerhalb von Italien um 25 Prozent. Viel wichtiger ist aber, dass die Qualität des Vertriebskanals gestiegen ist. Das müssen wir weiter verbessern“, so Fiat-Markenchef Lorenzo Sistino. Der Manager unterstrich, dass Fiat technologisch und qualitativ „auf dem gleichen Level liegt wie führende Wettbeweber im Segment“. „Wir leiden aber nicht zuletzt in Deutschland noch immer unter einem schlechten Image“, räumte er ein. Keinesfalls will Sistino die italienische Traditionsmarke in Richtung Billiganbieter positionieren: „Wir wollen den Markt nicht mit dem geringsten Preis im jeweiligen Segment attackieren.“ Vielmehr sollen alle Fahrzeuge oberhalb des Kleinwagensegments preislich in der Mitte aller Anbieter liegen. „Im A-Segment haben wir den Anspruch, die besten Autos zu bauen. Das wollen wir einen besseren Preis erzielen“, stellte Sistino klar. Als Beispiel nannte der den Fiat 500, der im Moment um fünf bis zehn Prozent über dem Segment-Durchschnitt liege.
Nachdem Fiat vor wenigen Jahren fast schon tot gesagt wurde, gelang unter der Führung von Konzernchef Sergio Marchionne die Wende. Bis zum Jahr 2010 will die Pkw-Sparte Fiat Group Automobiles mit den Marken Fiat, Alfa und Lancia den Absatz auf 3,5 Millionen Fahrzeuge ausbauen und eine Umsatzmarge zwischen 4,5 und 5,3 Prozent erreichen. Im vergangenen Jahr verkaufte die Sparte etwas mehr als 2,2 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Die Marge lag zwischen 2,1 und 2,9 Prozent. Für das Gesamtjahr 2008 bekräftigte Sistino das Ziel, den Marktanteil in Westeuropa deutlich zu steigern. Wegen der Schwäche des italienischen Marktes sei aber nicht auszuschließen, dass der Anteil leicht hinter den angepeilten sieben Prozent zurückbleibe. Im vergangenen Jahr lag er bei 6,2 Prozent. "Wir wollen so nah wie möglich an die sieben Prozent herankommen. Wenn der Markt in Italien aber weiter schrumpft, dann hat das natürlich Einfluss auf unseren Marktanteil in Westeuropa." Fiat verkauft rund die Hälfte seiner in Westeuropa auslieferten Autos in Italien. In den ersten fünf Monaten gab der Markt hier um zehn Prozent nach. Auch der Fiat-Absatz ging trotz steigender Marktanteile zurück. Außerhalb Italiens habe der Absatz in Westeuropa dagegen seit Jahresbeginn um ein Viertel abgezogen, sagte Sistino.