Turin. Während der Fiat-Konzern im vergangenen Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert hat, sehen die Italiener für 2009 schwarz. Die Nachfrage werde gegenüber 2008 um rund 20 Prozent einbrechen, stellte die Fiat Group am Donnerstag in Aussicht. Gleichzeitig rechnet der Konzern nur noch mit einem operativen Gewinn von einer Milliarde Euro. Gegenüber 2008 ist das eine Verschlechterung um zwei Drittel. Noch schlimmer ist die erwartete Entwicklung beim Nettoergebnis, das nur noch bei rund 300 Millionen Euro liegen soll, während 2008 mehr als 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen wurden. Als Sofortmaßnahme will Fiat nun die Dividende kürzen und den Aktienrückkauf stoppen. Gleichzeitig wird eine Restrukturierung eingeleitet, die mit rund 300 Millionen Euro zu Buche schlagen wird.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte der Fiat-Konzern, nicht zuletzt dank der gut laufenden Agrartechnik- und Baufahrzeug-Sparte CNH den Umsatz um 1,5 Prozent auf fast 59,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte um 129 Millionen Euro auf annährend 3,4 Milliarden Euro zu, woraus sich eine operative Rendite von 5,7 (2007: 5,5) Prozent ergab. Der Nettogewinn ging allerdings um 333 Millionen Euro auf 1,721 Milliarden Euro zurück. Dies begründete Fiat mit Sondereffekten und unüblichen Aufwendungen. Am Aktienmarkt wurden die Zahlen und der pessimistische Ausblick mit einer Verkaufswelle bestraft. Zum Mittag gingen die Anteilscheine mit fast 15 Prozent in die Knie. Dazu trug auch das inzwischen dementierte Gerücht bei, Fiat plane eine Kapitalerhöhung und eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroen. Erst am Dienstag hatte Fiat bekannt gegeben, eine globale Allianz mit dem stark insolvenzgefährdeten US-Hersteller Chrysler anzustreben und mit zunächst 35 Prozent einzusteigen.