Turin. Fiat wird auch in Zukunft eine starke Präsenz in Italien behalten und in seine dortigen Werke investieren. Das sagte Industrieminister Flavio Zanonato der Finanzzeitungg "Il Sole 24 Ore", wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Nachdem der italienische Autobauer vor wenigen Tagen angekündigt hatte, seinen Partner Chrysler komplett zu übernehmen, gab es in Italien Sorgen, das Unternehmen könnte Standorte in dem krisengeschüttelten Land schließen, was zu massivem Stellenabbau führen würde. Sogar über eine Verlegung des Firmensitzes in die USA wurde bereits spekuliert.
In einem am Sonntag veröffentlichten Interview trat der Minister jetzt derartigen Sorgen entgegen. Er werde sich noch im Januar mit Fiat-Chef Sergio Marchionne treffen, um über die Übernahme zu sprechen, sagte er. "In einem Telefonat am Donnerstag äußerte er (Marchionne) die Absicht, starke Wurzeln in Italien zu behalten", führte Zanonato weiter aus. "Er bestätigte die Absicht, unser Land weiter zu stärken. Fiat plant bereits neue Modelle, die in italienischen Fabriken gebaut werden sollen."
Der Minister verwies auf die positiven Seiten der Übernahme: "Wie kann ein Land unzufrieden sein mit einem Plan, der neue Perspektiven in ausländischen Märkten eröffnet?", fragte er. Fiat wolle in Italien Jeeps und Alfa Romeos für den Export nach Asien, Lateinamerika und die USA bauen. Im April will der Autobauer seine Strategie und seine künftigen Modelle vorstellen. Das Unternehmen hat mehrfach versichert, keine Werke schließen zu wollen, obwohl die Standorte bei Weitem nicht ausgelastet sind.
Die Regierung denkt Zanonato zufolge darüber nach, den Absatz anzukurbeln, etwa durch Subvention von umweltfreundlichen Fahrzeugen. Zudem soll der Export gefördert werden. Details sind allerdings noch nicht bekannt.