Turin. Dank staatlicher Subventionen hat der Fiat-Konzern im Krisenjahr 2009 ein überraschend gutes Autogeschäft verzeichnet. Dies allerdings reichte nicht, um einen Nettoverlust zu vermeiden. Für das laufende Jahr gibt sich Fiat-Chef Sergio Marchionne zuversichtlich - allerdings nur wenn im Heimatmarkt Europa umweltfreundliche Fahrzeuge weiter massiv gefördert werden. In einem solchen Fall (ohne die Abwrackprämie in Deutschland, die nicht erneuert wird), sieht er die Chance, den Konzernumsatz zwischen drei und sechs Prozent auf 52 bis 53 Milliarden Euro zu steigern. Die Rückkehr in die Gewinnzone mit einem Nettogewinn in der Größenordnung von 200 bis 300 Millionen Euro wäre möglich. Im Falle dieses optimistischen Szenarios erwartet Fiat einen trading profit von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Verschuldung dürfte dann unter fünf Milliarden Euro liegen. Die rigorosen Kostensenkungsprogramme sollen auch 2010 weiterlaufen. Mit Ausnahme des Autogeschäfts rechnet Marchionne mit einer Verbesserung des Geschäfts in allen Sparten im Jahresverlauf.
Deutlich düsterer sind seine Prognosen allerdings für den Wegfall der staatlichen Kaufanreize. Allein in Italien würde der Automarkt dann um zwanzig Prozent einbrechen, was Fiat mit einem Marktanteil von 30 Prozent besonders treffen würde. Der Umsatz des Konzerns würde in diesem Szenario um 2,5 Milliarden Euro geringer ausfallen, was den kompletten Nettogewinn auffressen würde. Den operativen Gewinn taxiert Marchionne dann auf über eine Milliarde Euro. Damit verfüge Fiat über genügend finanzielle Ressourcen, um ins Jahr 2011 zu kommen, wenn eine Normalisierung der Rahmenbedingungen erwartet werde.