Exklusiv: Daimler-HV zu neuem Namen für 4. Oktober geplant

Tuscaloosa. Die außerordentliche Hauptversammlung der DaimlerChrysler AG wird voraussichtlich am 4. Oktober in Berlin stattfinden. Dies erfuhr die Automobilwoche am Rande einer Mercedes-Veranstaltung im US-Bundesstaat Alabama, wo die M-Klasse produziert wird. Bisher hatte der Stuttgarter Automobilhersteller das Aktionärstreffen für den Herbst avisiert, aber keinen verbindlichen Termin genannt.

"Aus symbolischen Gründen wäre auch der Stammsitz Stuttgart als Veranstaltungsort geeignet gewesen. Allerdings ist es aus organisatorischen Gründen und Kostenaspekten vorteilhafter, die Hauptversammlung in Berlin zu machen", begründete ein hochrangiger Manager die Entscheidung. Das alljährliche Treffen der Anteilseigner findet schon seit Jahren im Berliner Kongresszentrum statt. Dadurch kann die bereits bestehende Organisation auf die relativ kurzfristig anberaumte Versammlung übertragen werden.

Das außerordentliche Treffen wurde notwendig, weil sich der Automobilhersteller von der US-Tochter Chrysler trennt. Konkret gibt der Konzern 80,1Prozent an den US-Finanzinvestor Cerberus ab, bleibt aber mit 19,9 Prozent Minderheitsaktionär von Chrysler. Der Aufsichtsrat hat diesem Schritt bereits zugestimmt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung müssen die Aktionäre unter anderem über den neuen Namen des Unternehmens entscheiden. Die Verwaltung schlägt "Daimler AG" vor und begründet dies mit der Abgrenzung zu früheren Perioden. Außerdem erwarten die Aktionäre, dass der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche die künftige Ausrichtung und Perspektiven des Konzerns vorstellt.

Der Vorschlag für den neuen Unternehmensnamen war im Vorfeld sowohl im Aufsichtsrat als auch im Betrieb und der Öffentlichkeit heftig kritisiert worden. Der Automobilhersteller sollte wieder beide Namen der Unternehmensgründer Gottlieb Daimler und Carl Benz enthalten, so die Forderung. Vor der Fusion mit Chrysler hatte der Konzern als Daimler-Benz AG firmiert. Allerdings will Zetsche den Kritikern nun entgegenkommen und wenigstens alle Werke, die Pkw und Lkw der Marke Mercedes-Benz produzieren, von Daimler-Werke in Mercedes-Werke umbenennen, wie die Automobilwoche vor kurzem exklusiv gemeldet hatte.