Exklusiv: Chrysler bleibt in der DCVD

Berlin/München. Die Chrysler Deutschland GmbH wird auch nach dem Chrysler-Kauf durch Cerberus weiter mit der DaimlerChrysler Vertriebsorganisation Deutschland (DCVD) zusammenarbeiten. „Wir werden unter dem Dach der DCVD bleiben, aber künftig eigenständiger agieren“, sagte Radek Jelinek, Mitglied der DCVD-Geschäftsleitung, der Automobilwoche.

Bei der DCVD werde es dazu „eine rein juristische Änderung geben, weil der Inhaber der Chrysler Deutschland GmbH künftig eben nicht mehr die DaimlerChrysler AG sein wird, sondern möglicherweise Chrysler International“, sagte Jelinek weiter. Sitz der Unternehmenszentrale von Chrysler Deutschland wird weiterhin Berlin sein.

Für die Chrysler-Händler soll sich nichts ändern, sie behalten ihre Verträge mit Chrysler Deutschland. Jelinek will das Händlernetz von momentan rund 170 Standorten schnellstmöglich auf 200 Standorte ausbauen.

Dies fügt sich in die Strategie der Konzernzentrale ein, die künftig ihr Geschäft stärker auf den internationalen Markt ausrichten will, um Absatzprobleme in Nordamerika ausgleichen zu können. „Die Bedeutung des internationalen Geschäftes für Chrysler wird dadurch unterstrichen, dass jetzt im Vorstand eigens ein neuer Posten dafür geschaffen wurde, den Mike Manley einnimmt“, sagt Jelinek.

In den ersten fünf Monaten konnte Chrysler außerhalb Nordamerikas bereits Erfolge feiern: Um 16 Prozent wuchs der Absatz, im Mai waren es sogar 24 Prozent. Die Deutschland-Bilanz der ersten fünf Monate ist noch besser, hier gelang ein Plus von 25 Prozent bei den vom Kraftfahrtbundesamt registrierten Zulassungen. Allerdings trüben die Zulassungszahlen für den Monat Mai die strahlende Bilanz, denn im Vergleich zum Vorjahr brach Chrysler um 6,9 Prozent ein.