Sao Paulo. Mercedes-Benz Cars hat in der brasilianischen Millionen-Metropole Sao Paulo die erste Smart-Filiale Lateinamerikas eröffnet. Damit wird der Zweisitzer jetzt weltweit in 38 Ländern verkauft. Der Smart werde in Brasilien als Coupé- sowie Cabrio-Modell angeboten, sagte der Vizepräsident von Mercedes-Benz do Brasil, Philipp Schiemer, am Mittwoch (Ortszeit) der dpa in Sao Paulo. Der Preis liegt bei 57.900 Reais (19.300 Euro) und damit weit über dem europäischen Niveau, wo der Zweisitzer für rund 10.000 Euro zu haben ist. Grund dafür ist die hohe brasilianische Importsteuer von 35 Prozent. Für dieses Jahr rechnet Smart mit dem Verkauf von gerade einmal 500 Fahrzeugen. "Ich bin aber ziemlich sicher, dass es mehr werden", sagte Schiemer, der gerade in der 20-Millionen-Stadt Sao Paulos gute Absatzchancen sieht. Dort sind rund sechs Millionen Fahrzeuge unterwegs und pro Monat werden rund 800 neue zugelassen. Die Verkehrssituation ist geprägt von langen Staus und immer knapper werdendem Parkraum.
Im Gegensatz zu dem Markteintritt in den USA, wo Smart im ersten Jahr 24.800 Fahrzeuge verkauft hat, dürfte sich der Start in Brasilien wirtschaftlich kaum lohnen. Dagegen sprechen die hohen Importzölle ebenso wie die Logistikkosten für die Fahrzeuge und Ersatzteile. Die einzige Smart-Fabrik steht im lothringischen Hambach. Erschwerend kommt hinzu, dass das Absatzpotenzial nicht nur wegen des hohen Preise begrenzt ist: Neben der Metropole Sao Paulo ist nur noch Rio de Janeiro als Markt interessant. Insgesamt sind die Brasilianer bei kleinen Autos eher zurückhaltend.Der Markteintritt ist daher eher als Marketingmaßnahme und langfristige Vorbereitung auf neue Mobilitätskonzepte in Metropolen zu sehen. Damit Smart dauerhaft Verluste vermeiden kann und möglicherweise irgendwann einmal eine Rendite abwirft, braucht die Marke dringend ein deutlich höheres Volumen als die 2008 weltweit verkauften 134.800 Einheiten. Dazu soll der ebenfalls neue Markt China unter anderem beitragen. (mit Material von dpa)