Dettingen/Erms. Die ElringKlinger AG stellt sich auf einen weiteren Nachfragerückgang ein und wird im vergangenen sowie in diesem Geschäftsjahr deutlich schwächer abschneiden als noch vor knapp drei Monaten prognostiziert. Zur Verbesserung der Ertragssituation sei ein umfangreiches Kosteneinsparungsprogramm auf den Weg gebracht worden, das ein Potenzial von rund zehn Millionen Euro habe, teilte der Automobilzulieferer am Montag in einer Ad-hoc-Meldung mit. Teil des Programms ist der Einstieg in die Kurzarbeit zum 1. Februar sowie der Abbau von befristeten Arbeitsverhältnissen. Neben Einsparungen bei den Sachkosten werden die Investitionen von rund 95 Millionen Euro des vergangenen Jahres auf 40 bis 45 Millionen Euro zurückgefahren. Allerdings sollen die Rationalisierungsinvestitionen und die Aufwendungen für Forschung- und Entwicklung unvermindert fortgeführt werden.
ElringKlinger gehört zu den margenstärksten Zulieferunternehmen weltweit. Noch im Jahr 2007 hatte der Spezialist für Zylinderkopfdichtungen und Abschirmtechnik bei einem Umsatz von 607,8 Millionen Euro eine EBIT-Marge von 19,9 Prozent erzielt. Nun rechnet das Unternehmen für 2008 mit einem Erlöswachstum von knapp neun Prozent, wozu wesentlich die Akquisition der Schweizer Sevex-Gruppe sowie die Erhöhung der Beteiligung an der japanischen Tochter ElringKlinger Marusan beitragen. Dies liegt am unteren Ende des vor knapp drei Monaten in Aussicht gestellten Korridors. Bereinigt um Sondereffekte soll die EBIT-Marge zwischen 11 und 12 Prozent liegen. Grund für die abnehmende Profitabilität ist nicht zuletzt die Einbeziehung der ertragsschwachen Zukäufe. Eine zusätzliche Belastung ist die langfristige Materialpreisabsicherung, die 2008 mit insgesamt 15,9 Millionen Euro zu Buche schlägt. An Sondereffekten rechnet ElringKlinger die Kaufpreisallokation von 2,5 Millionen Euro für den erworbenen Auftragsbestand, den Mehrwert aus der Marusan-Beteiligung (5,8 Millionen Euro) sowie die tariflich vereinbarte Sonderzahlung von 1,1 Millionen Euro heraus.