Esslingen. Eberspächer hat 2009 einen Umsatzrückgang von 40 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro verzeichnet, was zu einem Verlust nach Steuern von 63 Millionen Euro geführt hat. "Das ist mit Abstand das schlechteste Ergebnis der Firmengruppe seit ihrem Bestehen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Martin Peters am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz des Esslinger Heizungs- und Abgasspezialisten. Durch straffes Kostenmanagement und eine Anpassung der Kapazität an neue Rahmenbedingungen sieht sich das Familienunternehmen allerdings wieder auf Kurs. "Die Krise hat uns gestählt und fitter gemacht,“ so Peters. Im laufenden Geschäftsjahr strebt die Firmengruppe wieder ein leicht positives Ergebnis an. "Wir sind zuversichtlich, dass wir dies erreichen,“ so der Manager. In den ersten vier Monaten legte der Umsatz um 30 Prozent zu, laut Peters sind das aber immer noch 32 Prozent weniger als 2008: "Dank zusätzlicher Aufträge in neuen Markt- und Technologiefeldern gehen wir davon aus, dass wir 2012 wieder zu unserer alten Umsatzstärke zurückkehren.“
Im guten Jahr 2008 hat Eberspächer einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro und einen Nachsteuergewinn von 42,9 Millionen Euro verzeichnet. Die Umsatzrendite belief sich damit auf 1,9 Prozent. Die Esslinger haben sich selbst eine Rendite von zwei bis drei Prozent zum Ziel gesetzt. "Dies brauchen wir, um unsere Eigenständigkeit zu erhalten,“ betont Heinrich Baumann, der ebenfalls als geschäftsführender Gesellschafter fungiert. Um diesen Wert zu erreichen, sei allerdings ein Umsatz von über zwei Milliarden Euro notwendig. Weil der Verlust im vergangenen Jahr das Eigenkapital um fast 40 Millionen Euro abgeschmolzen hat, will Eberspächer mittelfristig die von 21,3 auf 18,1 Prozent gesunkene Eigenkapitalquote wieder verbessern. "Die Gesellschafter sind sich einig, dass die Gewinne in den nächsten Jahren im Unternehmen verbleiben,“ so Peters. Zudem wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen, mit der Gesellschafterdarlehen von zehn Millionen Euro in Rücklagen umgewandelt wurden. Grundsätzlich sieht sich die Gruppe auch mit Blick auf künftiges dynamisches Wachstum ausreichend finanziert.
Die Sparte Abgastechnik verzeichnete 2009 einen Umsatzrückgang von 41 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Ohne den Anteil von durchlaufenden Posten – dazu gehören insbesondere Edelmetalle für Katalysatoren und Zukaufteile – gingen die Erlöse um 32,4 Prozent auf 643,4 Millionen Euro zurück. Dabei litt die Sparte unter dem hohen Lieferanteil für das Premium-Segment, das im Jahr der Abwrackprämie praktisch brach lag. Negativ wirkten sich auch die Insolvenzen von General Motors und Chrysler aus. "Mittlerweile liegen die Lieferabrufe aber wieder über dem Vorjahresniveau,“ so Peters. Der Geschäftsbereich Fahrzeugheizungen erzielte einen Umsatz von 205,1 Millionen Euro – 34,5 Prozent weniger als 2008. Hier hinterließ der weltweite Einbruch des Nutzfahrzeugmarkts tiefe Spuren. In der Gruppe belief sich das Vorsteuergebnis auf minus 57,5 (Vorjahr 72,7) Millionen Euro. Dabei lagen die Abschreibungen bei 56,5 Millionen und die Aufwendungen für Forschung- und Entwicklung bei 79,2 Millionen Euro.