Stuttgart. In einer gemeinsamen Initiative haben führende deutsche Unternehmen und Wissenschaftler einen Politikwechsel bei der Förderung der Elektromobilität gefordert. Konsumanreize nach dem Muster der so genannten Umweltprämie allein seien kein Weg, hochgesteckte Ziele wie die des "Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität" der Bundesregierung zu erreichen, wie es in einem Positionspapier der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech heißt. Wer die Elektromobilität in Deutschland voranbringen wolle, sollte vor allem in Forschung und Entwicklung investieren. Statt der Schaffung eines subventionierten Elektroautomarktes, regt die Initiative an, Deutschland zum Leitanbieter für marktfähige Elektromobilität zu machen. Angesichts des rasanten internationalen Wettbewerbs und begrenzter öffentlicher Mittel wird die Zusammenarbeit aller Akteure aus Forschung, Vermarktung und Politik angemahnt, Nur wenn umgehend ein "System Elektromobilität" geschaffen werde, könne Deutschland zu den wirtschaftlichen Nutznießern dieser Technologie zählen.
Das Positionspapier basiert auf Gesprächskreise mit Vertretern aus der Wirtschaft und Wissenschaft. Dazu gehörten unter anderem die Autohersteller BMW, Daimler und Volkswagen sowie die Zulieferer Bosch und ZF Friedrichshafen. Auch die Stromversorger ENBW, E.ON und RWE sowie Technologiekonzern Siemens und Chemieriese BASF waren involviert. Die in München ansässige acatech vertritt die Interessen der deutschen Technikwissenschaften und berät die Politik. Erst vor wenigen Tagen gründete die deutsche Autoindustrie mit weiteren Technologiepartnern den so genannten "eNOVA Strategiekreis Elektromobilität“, der als gemeinsame Interessenvertretung fungieren und Einfluss auf die Gestaltung der Förderpolitik nehmen soll.