Stuttgart. Noch im November, als die weltweite Wirtschaftskrise schon deutliche Bremsspuren in der Automobilindustrie hinterlassen hatte, war der Optimismus von Dürr-Chef Ralf Dieter ungebrochen: Er prognostizierte für 2009 ein "vergleichbares Geschäftsvolumen wie 2008" und eine weitere Ergebnisverbesserung. Nun hat die Realität den Manager eingeholt - sowohl was die selbst gesteckten Ziele für das vergangene Geschäftsjahr, als auch was die Aussichten für 2009 angeht. "Wir rechnen 2009 mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang zwischen 15 und 20 Prozent," kündigte Dieter in einer Telefonkonferenz am Donnerstag an. Dies bezeichnete er als "moderat". Dass Dürr in einem Quartal in die Verlustzone rutschen könnte, glaubt er indes nicht.
Weil die weltweite Autoindustrie unter einem drastischen Einbruch der Nachfrage leidet und bislang nicht absehbar ist, ob diese Entwicklung zum Stillstand kommt, betreiben alle Hersteller ein striktes Investitions- und Kostenmanagement. Erst am Dienstag hat Daimler-Chef Zetsche angekündigt, im laufenden Jahr mehrere Milliarden Euro sparen zu wollen und bereits geplante Investitionen zu überprüfen. Allerdings betonte er auch, dass das gänzlich neue Kompaktwagen-Werk in Ungarn mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen wie geplant gebaut werden soll. Auch VW-Chef Martin Winterkorn will am wichtigen US-Werk Chattanooga festhalten.