Bietigheim-Bissingen. Dürr hat mit dem Start-up-Unternehmen Cyplan den ersten Technologiezukauf im Wachstumsfeld Energieeffizienz getätigt. Der Maschinen- und Anlagenbauer beteiligt sich mit 50 Prozent an Cyplan und integriert das Unternehmen unter dem Firmennamen Dürr Cyplan Ltd. in den Konzernverbund. Cyplan entwickelt sogenannte ORC-Anlagen (Organic Rankine Cycle), die aus Abwärme Strom erzeugen, und arbeitet dabei mit dem Fraunhofer Institut Umsicht (Oberhausen) zusammen. Das im Jahr 2007 gegründete Start-up-Unternehmen aus Ingelheim hat bereits mehrere ORC-Lösungen für bestimmte Applikationen zur Marktreife gebracht.
Nun will Dürr die ORC Lösung weltweit vermarkten. Die ersten Anlagen sollen noch im laufenden Jahr bei Kunden installiert werden. "Mit Blick auf die weltweit wachsende Nachfrage nach Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz planen wir in diesem Bereich mittelfristig einen Umsatz im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich," so Ralph Heuwing, der im Vorstand der Dürr AG für den Unternehmensbereich Clean Technology Systems zuständig ist.
In ORC-Anlagen wird eine organische Flüssigkeit mithilfe von Abwärme verdampft. Je nach Temperaturniveau der eingesetzten Abwärme kommen dabei unterschiedliche Flüssigkeiten zum Einsatz, sodass das Energiepotenzial der Abwärme stets effektiv ausgenutzt wird. Eingesetzt werden können die Anlagen zum Beispiel in der thermischen Abluftreinigung, bei der Schadstoffe bei hohen Temperaturen verbrannt werden. Dürr plant, seine Reinigungsanlagen zukünftig mit der ORC-Technologie auszurüsten. Joachim Kaufmann, Leiter des Dürr-Geschäftsbereichs Environmental and Energy Systems: "Mit dem ORC-Verfahren bieten wir unseren Kunden in der Abluftreinigungstechnik sowie in anderen Branchen eine Technologie an, die bisher ungenutzte Wärmeenergiepotenziale effizient und kostenschonend nutzbar macht. Je nach Entwicklung der Energiepreise amortisiert sich die Investition bereits nach wenigen Jahren."