Winnersh/Großbritannien. Das branchübergreifende DRM-Konsortium (DRM - Digital Radio Mondial) hat auf seiner zweitägigen Generalversammlung die Weichen für die kommenden zwei Jahre gestellt. Neu in das Lenkungsgremium wurden die Chiphersteller NXP und Frontier Silicon gewählt. Chairman Ruxandra Obreja und die anderen Mitglieder des Steering Board wurden bestätigt. In dem Gremium sitzen unter anderem auch Robert Bosch, Continental Electronics, der SWR sowie Thomson und Babcock. Der DRM-Organisation traten mit Parrot SA und KeyStone Semiconductor zwei neue Mitglieder bei.
DRM ist ein schmalbandiger digitaler Radiostandard, mit dem sich nicht nur Hörfunkprogramme, sondern auch Textnachrichten und Videos übertragen lassen. Der offene Standard gewinnt vor allem in Schwellenländern wie Indien und Russland immer mehr an Verbreitung. Dem Konsortium zufolge kann der Standard auch in großen Ländern zu geringen Kosten etabliert werden - und dabei noch die Audio-Qualität steigern. Das Konsortium geht auf ein Treffen großer internationaler Rundfunkanstalten im Jahr 1996 zurück. Daran nahmen auch die Deutsche Telekom und die Deutsche Welle teil. Heute gehören der Organisation unter anderem Rundfunkanstalten, Netzwerk-Provider, Hersteller von Radiogeräten und Receivern, Universitäten sowie Forschungseinrichtungen an.
Der auf Auto-Infotainment-Chips spezialisierte niederländische Hersteller NXP ist seit mehr als zehn Jahren DRM-Mitglied. Vor kurzem hat das Unternehmen einen Chip namens SAF356X vorgestellt, der alle drei globale Radiostandards HD Radio, DAB/DAB+/T-DMB und DRM bedienen kann. Der Co-Prozessor ist die für die Autoindustrie zertifizierte Multi-Standard-Lösung. "Als Hersteller von DRM-Lösungen für Fahrzeuge hat NXP bereits viel dazubeigetragen, dass DRM nicht nur ein theoretisches Versprechen ist, sondern nun kurz davor steht, der Volumenstandard in der Autobranche und im Konsumermarkt zu werden", so Obreja. (Foto: NXP)