Diesel schwach bei neuem ADAC-Ecotest

Der neue Eco-Test des ADAC stellt den meisten Dieselfahrzeugen schlechte Noten aus. Von 26 Selbstzündern, die seit der Verschärfung des Testzyklus geprüft wurden, schaffen nur zwei eine Bewertung mit vier oder fünf Sternen. An der Spitze dominieren Stromer, Hybride und Erdgasfahrzeuge, die die ersten sechs Plätze unter sich ausmachen. Testsieger ist der BMW i3, der alle 100 möglichen Punkte einheimst.

Doch selbst ein Elektromotor ist kein Garant für die Bestnote. So kommt der Tesla Model S P90D nur auf 87 von 100 möglichen Punkten und vier von fünf Sternen. Ihm wurde dabei sein Gewicht und der damit einhergehende Verbrauch zum Verhängnis. Von 50 für den CO2-Ausstoß möglichen Punkten erreicht er nur 37. Das ähnliche Model S P85 war im alten Ecotest noch auf 98 Punkte und fünf Sterne gekommen.

Und auch nicht jeder Hybrid schaffte es in die Spitzengruppe. Modelle von Hyundai und Kia mit dieser Antriebstechnologie erreichten wegen relativ schwacher Werte im Schadstoffbereich nur drei Sterne.

Insgesamt schnitten die meisten Fahrzeuge eher mäßig ab, mehr als die Hälfte konnte nur einen oder zwei Sterne für sich verbuchen. Und beinahe jedes dritte Auto blieb in der Kategorie Schadstoffe ohne einen einzigen Punkt, 13 Diesel und ein Benziner. Null Punkte in der Kategorie CO2 schafft dagegen nur ein einziges Auto.

Dass ein Selbstzünder nicht schmutzig sein muss, zeigen dabei Mercedes und BMW, die mit je einem Modell mit dieser Antriebsart den Sprung in die Vier-Sterne-Kategorie schafften. Insbesondere der siebtplatzierte Mercedes E220d glänzt mit den vollen 50 Punkten in der Kategorie Schadstoffe.

"Unsere neuen Messungen bestätigen, dass die meisten Dieselmodelle unabhängig von der verwendeten Abgasreinigungstechnik unter realitätsnahen Bedingungen zu viele Emissionen ausstoßen", sagt Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technikzentrums. "Die Ergebnisse sind ein Appell an die Hersteller von Dieselfahrzeugen, die Abgastechniken so einzusetzen, dass diese über alle Betriebszustände Emissionen wirksam verringern. Dass dies technisch machbar ist, zeigen die beiden Dieselmodelle in den Top Ten."

Diese beiden Fahrzeuge mussten sich zudem - wie alle vier- und fünf-Sterne-Autos - auch einem Test auf der Straße unterziehen. Alle elf auf diese Weise geprüften Fahrzeuge blieben dabei im Rahmen der Konformitätsfaktoren. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte es eine Abwertung zur Folge gehabt.

Der ADAC hat seinen Ecotest auf Basis des kommenden WLTP-Zyklus verschärft. Gegenüber dem WLTP hat der Verkehrsclub in seinem Test aber einige Veränderungen vorgenommen. So wird eine "Realitätsnahe Zuladung von 200 Kilo angenommen, zudem sind die Schaltpunkte "praxisnäher" und es gibt einen zusätzlichen Autobahnzyklus mit höherer Geschwindigkeit.