Stuttgart. Der Prüfkonzern Dekra wird bis Jahresende den Umsatz auf einen neuen Rekordwert steigern, wird aber mit einem Wachstum von rund acht Prozent auf 1,84 Milliarden Euro die eigenen, ambitionierten Ziele nicht erreichen. "Wir halten unser Wachstumstempo in einem schwierigen Marktumfeld im Vergleich zum Vorjahr hoch“, sagte Stefan Kölbl am Vorabend zu Journalisten in Stuttgart. Der Manager steht seit Jahresbeginn an der Spitze der Stuttgarter Sachverständigenorganisation. Das Konzernergebnis wird Kölbl zufolge "auf dem hohen Niveau des Vorjahres" liegen. Noch im Mai hatte der Manager angekündigt, den Umsatz in diesem Jahr prozentual zweistellig ausbauen zu wollen - organisch und durch gezielte Zukäufe.
Im Geschäftsjahr 2009 hatte Dekra einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro geschrieben. Das Vorsteuerergebnis war auf 101,7 Millionen Euro gestiegen, allerdings war die Marge von 6,3 auf 6,0 Prozent zurückgegangen. Der Jahresüberschuss hatte 78,5 Millionen Euro betragen. Die sinkende Profitabilität hatte der Dekra-Chef mit dem konjunkturbedingten Einbruch im Zeitarbeitsgeschäft begründet. Der Konzern hat sich ein Umsatzniveau von zwei Milliarden Euro zum Ziel gesetzt, den Zeitpunkt, wann das erreicht werden soll, bislang aber offen gelassen. Außerdem will Kölbl bis spätestens 2015 eine zweistellige Vorsteuerrendite ausweisen.
Der neue Fünf-Jahresplan mit aktualisierten Zielen wird derzeit in den Aufsichtsgremien beraten. "Wir werden in den kommenden Wochen ein neues Wachstums- und Effizienzsteigerungsprogramm vorstellen, das wir bis zum Jahr 2015 umsetzen wollen", so Kölbl: "Neben der Konzentration auf weltweite Wachstumsmärkte haben wir die strategische Bündelung unserer breit gefächerten Dienstleistungen und die Optimierung unserer internen Abläufe im Fokus." Durch einen aggressiven Expansionskurs vor allem im Ausland und mit dem Aufbau des Produktprüfungsgeschäfts hat Dekra den Umsatz seit 2004 fast verdoppelt.