Stuttgart. Die Dekra SE will bis 2015 den Umsatz um über eine Milliarde Euro steigern und deutlich profitabler werden. "Wir wollen in der Champions League der internationalen Experten-Organisationen ganz vorn mitspielen“, kündigte Dekra-Chef Stefan Kölbl auf der Bilanzpressekonferenz der Sachverständigenorganisation an. Wachsen will Dekra vor allem in China sowie in Nord- und Südamerika, wobei vor allem das Industrieprüfgeschäft ausgebaut werden soll. Konkret peilt Kölbl bis 2015 einen Konzernumsatz von drei Milliarden Euro an. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres kletterten die Erlöse um sieben Prozent auf 617 Millionen Euro. "Im Gesamtjahr rechnet der Dekra-Chef mit einer Wachstumsrate von zehn Prozent: "Wir werden wir die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro übertreffen.“ Dabei spielen Zukäufe eine wichtige Rolle, schon in den nächste Wochen sollen entsprechende Deals bekannt gegeben werden. "Damit kommen wir unseren ambitionierten Zielen, die wir uns mit dem strategischen Programm `Dekra 2015`gesteckt haben, einen großen Schritt näher“, so Kölbl.
Im Geschäftsjahr 2010 stieg der Umsatz des Stuttgarter-Konzerns um 8,7 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro. Damit blieb Dekra etwas hinter den vor einem Jahr geäußerten Erwartungen zurück. Damals war ein prozentual zweistelliges Wachstum in Aussicht gestellt worden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 32,6 Prozent auf 121,6 Millionen Euro zu, die Marge verbesserte sich von 5,4 auf 6,5 Prozent. Ein Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2008 zeigt jedoch, dass die Profitabilität gelitten hat: Bei einem um rund 250 Millionen Euro geringeren Umsatz lag die Marge noch bei 7,6 Prozent. Kölbl begründete diese Entwicklung einerseits mit Effekten aus der Finanz- und Wirtschaftskrise. Anderseits befinde sich der Konzern in einer Hoch-Investitionsphase, der auf das Ergebnis drücke.Dagegen lag der Vorsteuergewinn 2010 mit 104,9 Millionen Euro über dem Niveau der beiden Vorjahre (101,7 bzw. 99,9 Millionen Euro). "Damit haben wir das beste Ergebnis in unserer Geschichte erzielt“, so Kölbl. Nach Steuern ging der Gewinn aufgrund einer höheren Steuerquote allerdings zurück: von 78,5 auf 75,8 Millionen Euro.