Stuttgart. Mercedes ändert nach nur zweieinhalb Jahren erneut den Markenauftritt und macht den Stern wieder dreidimensional. Außerdem verwendet der Premiumhersteller erstmals seit langer Zeit wieder einen Marken-Claim. Dieser orientiert sich an dem Motto des Unternehmensvaters Gottlieb Daimler, für den nur "Das Beste oder nichts" zählte. Oder wie er in einem neuen Imagefilm auf gut Schwäbisch sagt: "Das Beschte oder nichts." (Ein PDF zur "Evolution" des Mercedes-Sterns sowie einen Film finden Sie im Punkt "Multimedia" unter diesem Beitrag beziehungsweise rechts neben dem Artikel) "Die Stärkung der Marke war für mich auf der Agenda an Nummer 1," unterstreicht Vertriebs- und Marketing-Chef Joachim Schmidt. Der Manager hat erst im vergangenen September diesen Job übernommen, nachdem sein Vorgänger Klaus Maier kurzfristig hingeworfen hatte.
Mit der neuen Corporate Identity korrigiert Schmidt praktisch alles, was unter Maier und dessen Marketingverantwortlichen Olaf Göttgens erst Ende 2007 neu gestartet worden war. Göttgens hatte den zuvor dreidimensionalen Stern plattgemacht, von der Wortmarke Mercedes-Benz getrennt und bei Anzeigen nach oben platziert. "Der Stern strahlt immer von oben", hieß es damals. Still und heimlich hat sich Mercedes schon seit längerem von dem Soundlogo verabschiedet, das ebenfalls Göttgens veranlasst hatte. Für den überarbeiteten Markenauftritt und vor allem für das Soundlogo (Eine Knabenstimme singt "Lululu") haben die Stuttgarter herbe Kritik und beißenden Spott in der Agenturszene einstecken müssen – vor allem weil dem Unternehmen ein Soundtrack aus einer in jedem Supermarkt erhältlichen CD untergejubelt worden war. In der eigenen Belegschaft machte sich Fassungslosigkeit und Resignation breit. Die Automobilwoche hatte im Jahr 2007 das Soundlogo zum Flop des Jahres im Marketing erklärt. Göttgens wechselte 2008 als CEO zum Münchner Brillenhersteller Rodenstock, der hohe Verluste einfährt, stark überschuldet ist und kurz vor einer weiteren Übernahme durch einen Investor steht.