Stuttgart. Mercedes arbeitet an einer Neuorganisation der Produktionsstruktur und ist dabei auch zu radikalen Einschnitten bereit. Nach Informationen der Automobilwoche scheiterte die Auslagerung der Automatikgetriebe-Fertigung in ein gemeinsames Unternehmen mit ZF Friedrichshafen und BMW zwar auf der Zielgeraden. Doch aufgeben will Daimler das Vorhaben nicht. "Es gab Pläne, zusammen mit BMW ein 8-Gang-Automatikgetriebe zu bauen“, bestätigt ein Daimler-Manager. Aus Betriebsratskreisen war zu erfahren, dass der Deal, der über 2000 Daimler-Mitarbeiter betroffen hätte, lediglich an technischen Details scheiterte: "Getriebe sind bei Mercedes nur noch Commodities, die permanent auf dem Prüfstand stehen.“ Die Getriebefertigung gehört also nicht mehr zum Kerngeschäft.
Daimler ist einer der wenigen Autohersteller, der Getriebe noch in Eigenregie herstellt. Sogar der viel größere Volkswagen-Konzern, der ebenfalls Getriebe selbst baut, kooperiert in großen Umfang mit Zulieferern wie dem Doppelkupplungsspezialisten BorgWarner. Mit der gescheiterten Auslagerung hat sich erneut ein Kooperationsprojekt mit BMW zerschlagen. Zumal auch das von Zetsche vor Kurzem ins Spiel gebrachte gemeinsame Getriebewerk in den USA nach Informationen der Automobilwoche nicht kommt.