Göteborg. Die Lkw-Sparte der Daimler AG will trotz der Finanzkrise die Expansion in den Schwellenländern vorantreiben und gleichzeitig in den entwickelten Märkten verbrauchsärmere Fahrzeuge einführen. "Wenn die Finanzkrise vorüber ist, dürfte der Erfolg in der Transportbranche wahrscheinlich von der weltweiten Präsenz und der Verfügbarkeit "grüner Fahrzeuge" bestimmt werden", sagte Lkw-Vorstand Andreas Renschler auf einer Veranstaltung in Schweden. Langfristig rechnet der Manager aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung mit einem steigenden Transportbedarf. Dieser wird seiner Ansicht nach hauptsächlich mit dem Lkw gedeckt werden. Selbst in den Industrieländern mit einer relativ gut ausgebauten Eisenbahn entfallen auf die Straße derzeit 80 Prozent aller Transporte. Die Finanzkrise wird Renschler zufolge die Entwicklung in der Transportbranche zwar bremsen, nicht aber stoppen.
"Wir sind gut beraten, die Geschwindigkeit beim Ausbau unsere Präsenz in den BRIC-Staaten auszubauen - obwohl gerade ein starker ökonomischer Gegenwind bläst", so der Manager. Daimler wolle die weltweite Führungsposition beibehalten. Dass gerade in Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) der Markteintritt einen langen Atem erfordert, räumte Renschler insbesondere mit Blick auf die eigenen Pläne in China ein, wo Daimler schon seit Jahren ohne Erfolg versucht Fuß zu fassen. Wichtig sei dabei auch, den richtigen lokalen Partner auszuwählen. "In China versuchen wir das mit Foton. Und in Russland könnte es Kamaz sein", so der Lkw-Chef. Außerdem müssten wettbewerbsfähige Fahrzeuge angeboten werden, die auf die Bedürfnisse der lokalen Kunden abgestimmt seien.