Stuttgart. Daimler hat im ersten Quartal die hohe Wachstumsdynamik des vergangenen Jahres mitgenommen, beim Gewinn zahlt sich das aber kaum aus: Nur der Gewinnbeitrag des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, an dem Daimler beteiligt ist, verhinderte einen Rückgang beim operativen Ergebnis. In vier von fünf Sparten schwächte sich das EBIT ab, die Busse rutschten noch tiefer ins Minus. Absatz und Umsatz des Stuttgarter Autoerstellers stiegen um neun Prozent, während das Konzern-EBIT mit 2,13 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresquartal lag als 2,031 Milliarden Euro ausgewiesen worden waren. "Wir konnten mit einem starken ersten Quartal ins neue Jahr starten. Trotz hoher Investitionen in zukünftiges Wachstum und einem herausfordernden Marktumfeld ist es gelungen, beim Absatz, Umsatz, EBIT und Konzernergebnis das sehr gute Vorjahresergebnis zu übertreffen", so Daimler-Chef Dieter Zetsche bei Vorlage des Quartalsabschlusses.
Daimler bestätigte den Konzernausblick für das Gesamtjahr: Der Absatz soll den Wert des Vorjahres von 2,1 Millionen Fahrzeugen übertreffen. Ebenfalls zulegen soll der Umsatz, der sich 2011 auf 106,5 Milliarden Euro belief. Trotz des Wachstums rechnen die Schwaben aufgrund von hohen Investitionen in der Zukunft und Belastungen nur mit einem stagnierenden EBIT (2011: 8,76 Milliarden Euro). Nach Bekanntgabe der Zahlen rutschte der Aktienkurs mit über drei Prozent auf 41,35 Euro ins Minus. Der DAX tendiert bei minus 1,15 Prozent.
Im ersten Quartal kletterte der Konzerabsatz um neun Prozent auf 502.100 Fahrzeuge. Der Umsatz wuchs ebenfalls um neun Prozent auf 27,0 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 2,130 Milliarden Euro nach 2,031 Milliarden Euro. Dabei profitierte Daimler von EADS, die einen Ergebnisbeitrag von 133 Millionen Euro lieferte - 59 Millionen mehr als im Vorjahresquartal. Die Stuttgarter halten 22,5 Prozent der Stimmrechte und konsolidieren 15 Prozent des EADS-Ergebnisses mit einem Zeitversatz von drei Monaten in den eigenen G+V-Rechnung. Der Nettogewinn stieg um zwanzig Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,99 auf 1,25 Euro.
Daimler wies einen negativen free Cash-flow von 2,0 Milliarden Euro aus, der die Nettoliquidität von 11,9 auf 10,1 Milliarden Euro abschmolz. Finanzchef Bodo Uebber begründete dies in einer Telefonkonferenz mit dem saisonüblichen Bestandsaufbaus in Erwartung eines höheren Absatze im zweiten Quartal.