Stuttgart. Der Vorstand der Daimler AG dürfte am Dienstag die bereits seit längerem anstehende Entscheidung über das gewünschte neue Kompaktwagen-Werk in Osteuropa fällen. „Das Thema steht auf der Agenda der Vorstandssitzung. Neben Rumänien und Polen wird jetzt auch Ungarn als dritte Option ins Auge gefasst“, sagte eine mit der Situation vertraute Person zur Automobilwoche. Wie aus weiteren Unternehmenskreisen außerdem verlautete, wird der Aufsichtsrat bereits am Montagnachmittag über die Pläne für die nächste Generation der A- und B-Klasse informiert.
Die Neupositionierung der beiden kleinsten Mercedes-Baureihen ist für die Stuttgarter eine der wichtigsten Weichenstellungen überhaupt: Mit den neuen Kompakten verbindet der Premiumhersteller ehrgeizige Wachstumspläne, nicht nur im Kernmarkt Westeuropa, sondern auch in Schwellenländern wie China und Russland. Erstmals könnten die Fahrzeuge auch in den USA auf den Markt kommen, wo sich der Trend zu kleineren Autos verstärkt. Gleichzeitig sollen sie helfen, die Co2-Emissionen in der Flotte zu drücken und damit drohende Strafzahlungen an die EU zu vermeiden. Drittes wichtiges Ziel: Mercedes will endlich auch eine Premium-Rendite mit diesen Modellen verdienen. Bei steigendem Kleinwagenanteil ist die in der Pkw-Sparte angestrebte Umsatzrendite von durchschnittlich zehn Prozent über die Branchenzyklen hinweg nicht zu schaffen.