Stuttgart. Daimler und Stromversorger EnBW haben die gemeinsame Initiative "e-mobility Baden-Württemberg" gestartet. Bis Ende 2011 wollen die beiden Unternehmen Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge bei Firmenflotten, bei Privatleuten und im öffentlichen Personennahverkehr testen. Ob die Kooperation nach Ende der Projektzeit weitergeht, ließen Daimler-Chef Dieter Zetsche und EnBW-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis offen. Gleichzeitig betonten sie aber an, dass die Zusammenarbeit bereits heute über den reinen Flottenversuch hinausgeht."Wir können uns vorstellen, bei unseren Händlern künftig nicht nur das Auto, sondern auch die Heimladestation und den Öko-Strom dazu anzubieten," so Zetsche.
Außerdem arbeiten die beiden Partner an innovativen Lösungen für Energielogistik und Lademanagement der Elektroautos. Im Mittelpunkt steht dabei ein Ladesystem, das auch die Rückspeisung von elektrischer Energie ins Stromnetz erlaubt. "Es ist angedacht, in einem gemeinsamen Pilotprojekt Anfang 2011 erste Geschäftsmodelle hierfür zu entwickeln und zu testen," ergänzt Villis. Zusätzlich zum Testbetrieb in Baden-Württemberg starten Daimler, EnBW und weitere Partner das erste deutsch-französische Projekt mit 25 volllektrischen Smart im Großraum Straßburg und Kehl. Auch hier sorgt der Energieversorger für die Ladestationen.
In Baden-Württemberg stellt Daimler 200 Fahrzeuge zur Verfügung. Diese reichen vom zweisitzigen Smart, über die A-Klasse bis zur B-Klasse, dem Transporter Vito und dem Stadtbus Citaro. Je nach Modell sind die Fahrzeuge mit batterielektrischen Antrieb oder einem Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet. Die EnBW wiederum plant über 700 Ladepunkte und zwei bis drei Wasserstoff-Tankstellen aufzubauen. Der Versuch findet in den Großräumen Stuttgart und Karlsruhe statt. Die Ladestationen werden mit Strom aus 100 Prozent Wasserkraft versorgt. Im Gegensatz zu anderen bereits laufenden Flottentests - unter anderem ist Daimler in Berlin und Hamburg engagiert - hebt sich dieses Projekt laut Zetsche in zweifacher Hinsicht ab: Durch die Vielzahl der eingesetzten Fahrzeuge und durch die Vielfalt der Antriebe und Energieträger.