Genf. Der Automobilhersteller Daimler und Zulieferer Continental streben eine möglichst hohe Verbreitung der gemeinsam entwickelten Lithium-Ionen-Batterien an und werden auch anderen Herstellern die zukunftsweisende Technologie anbieten. "Wir haben sehr viel in dieses Projekt investiert und wollen sicherstellen, dass sich das auch lohnt", begründet Daimler-Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Nur über Größenvorteile, werden wir die Kosten für die Batterien so weit senken können, dass der Hybridantrieb auch auf ein deutliches Volumen kommt", ergänzt der Conti-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer. Zwar sei die erste Anwendung Mercedes vorbehalten. Conti werde aber in der Lage sein, kurzfristig vergleichbare Batterien an andere Hersteller liefern zu können, ohne in Konflikt mit Daimler zu kommen.
Die Lithium-Ionen-Batterie gilt aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit als Schlüsseltechnologie für Hybridantriebe und als Einstieg für den nächsten Schritt hin zum vollelektrifizierten Fahrzeug. Bisher wurde diese Technik allerdings nur in Consumer-Produkten wie Handys verwendet. Gegen einen Einsatz in Autos sprachen insbesondere Sicherheitsbedenken, weil die Energiespeicher plötzlich explodieren und in Brand geraten können. Während Hybrid-Pionier Toyota im Prius bisher noch eine herkömmliche Nickel-Metallhydrid-Batterie einsetzt, haben Daimer und Conti nun den Durchbruch geschafft und die weltweit erste Lithium-Ionen-Batterie in einem Pkw zur Serienreife entwickelt. Dabei gelang es Daimler die Batterie in den Kühlkreislauf des Fahrzeugs zu integrieren. Insgesamt hält der Automobilhersteller 25 Patente an dieser Technologie. Conti ist Systemintegrator und Batterielieferant. Die Zellen werden von einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Herstellers Johnson Controls und dem französischen Unternehmen Saft bezogen.