Stuttgart. Die Daimler-Nutzfahrzeug-Tochter Fuso sieht sich bei der Restrukturierung im Plan und will noch in diesem Jahr ein Joint Venture mit dem russischen Partner Kamaz unter Dach und Fach bringen. "Wir wollen im ersten Quartal 2010 mit der Produktion und dem Vertrieb des leichten Lkw Canter starten,“ sagte Fuso-Chef Albert Kirchmann im Gespräch mit Journalisten in Stuttgart am Mittwochabend an. Nach dem Abschluss der Verhandlungen soll die Vertragsunterzeichnung noch im laufenden Jahr erfolgen. "Es ist unser Ziel mehrere tausend Fahrzeuge jährlich in Russland zu verkaufen,“ so der Manager, der gleichzeitig in der Lkw-Sparte des Konzerns die Asien-Projekte verantwortet. Fuso ist bislang nicht in Russland vertreten. Es gibt dort lediglich rund 11.000 Fuso-Lkw, die von Importeuren eingeführt worden sind. An den Gemeinschaftsunternehmen "Fuso Kamaz Trucks Rus“ werden Daimler und Kamaz je 50 Prozent halten. Die Montage der aus Japan importierten Bausätze (SKD - semi-knocked down) des Canter erfolgt in Nabarezyhnye Chelny, dem Produktionsstandort von Kamaz, unter der operativen Führung von Fuso. Die Vertriebszentrale wird in Kazan angesiedelt sein. Verkauf und Service erfolgen über das Netz des russischen Partners. Laut Kirchmann lässt der Vertrag den Bau von mittelschweren und schweren Lkw offen. Darüber müsst dann im konkreten Fall verhandelt werden.
Außerdem kündigte der Manager die Abspaltung der kaum renditeträchtigen Fuso-Busaktivitäten im Dezember an: "Wir werden das bisher voll integrierte Busgeschäft ausgliedern und in eine neue Einheit mit eigener Geschäftsführung einbringen.“ Mitte 2010 wird das Buswerk in Oye geschlossen im die gesamte Fertigung an einem Standort konzentriert. Im Laufe des kommenden Jahres soll die Einheit dann mit dem Busgeschäft von Nissan Diesel zusammengeführt werden. Zu Beginn 2011 soll das bereits vereinbarte Joint Venture starten. Fuso verkaufte 2008 rund 3000 Busse, Nissan Diesel etwa 1500. In den Expansionsplänen von Daimler spielen die japanischen Busse aufgrund ihrer Ausrichtung auf die japanischen Vorschriften keine Rolle.