Săo Bernardo do Campo. Die Daimler AG will die Nutzfahrzeug-Kapazitäten in Brasilien um 15 Prozent auf 75.000 Einheiten jährlich ausbauen und finanziert dies mit einem Kredit der nationalen Entwicklungsbank BNDES über rund 460 Millionen Euro (1,2 Milliarden brasilianische Real). "Brasilien ist ein Markt mit riesigen Wachstumschancen. Dieses Potenzial wollen wir voll ausschöpfen. Deshalb ist die Kapazitätserweiterung in unserer Fertigung der richtige Schritt zur richtigen Zeit," sagt Hubertus Troska, der die europäischen und lateinamerikanischen Aktivitäten der Marke Mercedes innerhalb der Lkw-Sparte leitet. Die Investition könne zeitnah realisiert werden, begründet das Unternehmen die Inanspruchnahme des zinsgünstigen Darlehens. Die brasilianische Entwicklungsbank ist ein staatlich-öffentliches Unternehmen, das mit dem brasilianischen Ministerium für Entwicklung, Industrie und Außenhandel eng verbunden ist. Ziel der BNDES ist die langfristige Finanzierung von Projekten zur weiteren Entwicklung Brasiliens, um die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Wirtschaft nachhaltig zu stärken und den Lebensstandard der Bevölkerung zu steigern.
"Wir werden die Mittel in die Fertigung in Săo Bernardo do Campo investieren, dabei aber nicht nur eine bestimmte Produktionskapazität erweitern. Ziel ist es ebenso, unsere Produktions-, Logistik- und
Servicebereiche zu modernisieren", so Jürgen Ziegler, Präsident von Mercedes-Benz do Brasil. Daimler baut in Brasilien leichte, mittlere und schwere Lkw der Marke Mercedes sowie Omnibusfahrgestelle, Motoren, Getriebe und Achsen. Im vergangenen Jahr wurden 30.400 Lkw verkauft, 2008 waren es 34.400 Einheiten. Die nun angekündigte Investition erfolgt einer Sprecherin zufolge zusätzlich zu bereits 600 Millionen Euro, die das Unternehmen bereits für den Kapazitätsausbau für die Jahre 2009 bis 2011 avisiert hat. Damit stecken die Stuttgarter über eine Milliarde Euro in die brasilianischen Nutzfahrzeug-Aktivitäten. Bereits in den vergangenen Monaten hat Mercedes-Benz do Brasil rund 1400 neue Stellen geschaffen. Ein Teil der Mittel soll auch in die Ausbildung der Mitarbeiter fließen. Ebenso will das Unternehmen in Technologien für die neue Emissionsvorschrift "Conama P7" investieren, die in etwa der Euro-5 entspricht.