Daimler stellt höheren Gewinn für 2010 in Aussicht

Stuttgart. Weil das Geschäft besser als erwartet läuft, stellt der Daimler-Konzern einen höheren Gewinn für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht. Die EBIT-Prognose werde bei Vorlage Quartalsberichts am 27. Juli angehoben, teilte der Stuttgarter Autohersteller am Freitag mit, ohne konkreter zu werden. Gleichzeitig legte das Unternehmen überraschend erste vorläufige Kernzahlen für das zweite Quartal vor. Demnach belief sich der Umsatz auf 25,1 (Vorjahreszeitraum 19,6) Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug inklusive Sondereffekte 2,1 Milliarden Euro, während im zweiten Quartal 2009 ein Verlust von einer Milliarden Euro in den Büchern stand.

Vor allem die Pkw-Sparte hat das Geschäft des Konzerns getragen. Mercedes-Benz Cars weist einen vorläufigen Gewinn von fast 1,4 (erstes Quartal 2010: 806) Milliarden Euro aus. Der Umsatz liegt bei knapp 14,1 (erstes Quartal 2010: 11,6) Milliarden Euro. Das Pkw-Geschäft habe von einer erfreulichen Absatzentwicklung, insbesondere in China und den USA, profitiert, hieß es. Im ersten Halbjahr verzeichnete die Sparte ein Plus 11,6 Prozent auf 607.400 Auslieferungen. Auch die Lkw-Division konnte mit einem EBIT von 300 Millionen Euro (Umsatz: 5,8 Milliarden) gegenüber dem ersten Quartal 2010 mit 130 (Umsatz: 4,9) Millionen Euro den Gewinn mehr als verdoppeln.

Während der Daimler-Konzern im vergangenen Geschäftsjahr noch einen operativen Verlust von 1,5 Milliarden Euro und einen Netto-Fehlbetrag von sogar mehr als 2,6 Milliarden Euro eingefahren hat, hellen sich die Perspektiven überraschend schnell auf. Bereits zum ersten Quartal hat Daimler-Chef Dieter Zetsche die Gewinnprognose erhöht und vor kurzem auf einem Investoren-Tag in China bereits weitere Hoffnungen geweckt. Noch peilt der Konzern für 2010 ein operatives Ergebnis von mehr als vier Milliarden Euro. Der Gewinn der Pkw-Sparte soll am oberen Rand der in Aussicht gestellten Spanne von 2,5 bis drei Milliarden Euro liegen. Im Gesamtjahr will Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt die Verkäufe um mehr als sieben Prozent steigern. Der Konzernabsatz soll deutlich über den 1,6 Millionen Fahrzeuge des Vorjahres liegen. Im Jahr 2013 soll Mercedes-Benz Cars eine Umsatzrendite von zuvor nie gesehenen zehn Prozent erreichen. Auch der Münchner Konkurrent hat vor kurzem die Jahresprognose für 2010 erhöht.

Besser als gedacht entwickelten sich auch die anderen Geschäftsfelder von Daimler im zweiten Quartal. Bei einem Umsatz von knapp zwei (erstes Quartal 2010: 1,7) Milliarden Euro schrieben die Transporter einen Gewinn von 127 (erstes Quartal 2010: 64) Millionen Euro. Die Bus-Aktivitäten erlösten 1,2 (erstes Quartal 2010: 1,0) Milliarden Euro und verdienten 79 (erstes Quartal 2010: 41) Millionen Euro. Mit Finanzdienstleistungen setzte Daimler 3,3 Milliarden Euro um, das EBIT betrug. 171 (erstes Quartal 2010: 119) Millionen Euro.