Stuttgart. Bei Daimler wächst die Sorge vor einem Gewinneinbruch der Sparte Mercedes-Benz Cars. „Besonders kritisch ist der Absatzrückgang der S-Klasse, nicht zuletzt in den USA“, sagte ein Unternehmensinsider der
Automobilwoche. In den Vereinigten Staaten sind neuerdings vor allem kleinere, verbrauchsgünstige Autos wie die C-Klasse gefragt, mit denen Mercedes aber nicht so viel Geld verdient.
Im ersten Halbjahr verkaufte Mercedes weltweit 11,8 Prozent weniger Fahrzeuge der S-Klasse-Familie, einschließlich CL und SL. In den USA, wo vollausgestattete S-Klassen immer stark nachgefragt waren, brachen deren Verkäufe sogar um 23 Prozent ein.
Nach der Schätzung von Unicredito-Autoanalyst Georg Stürzer trägt die S-Klasse 20 bis 25 Prozent zum Gewinn vor Steuern (EBIT) der Pkw-Sparte bei und ist das mit Abstand profitabelste Modell. Verschärft wird die Situation, weil der Absatz aller Baureihen außer der C-Klasse-Familie (+38,4 Prozent) nach dem ersten Halbjahr deutlich im Minus liegt.
Daimler hat für 2008 eine Absatzsteigerung in Aussicht gestellt. Auch der Gewinn soll höher ausfallen als 2007. „Die Prognosen sind ambitioniert, aber trotz der widrigen Rahmenbedingungen noch erreichbar“, sagt Stürzer. Vollausgestattete Fahrzeuge würden dazu nach China und Russland umgeleitet.