Stuttgart. Daimler rechnet im laufenden Jahr aufgrund der Weltwirtschaftkrise mit einem rückläufigen Busgeschäft und will mit Sparmaßnahmen ein möglichst hohes Profitabilitätsniveau halten. "Wir arbeiten nicht in einer Sonderwirtschaftszone. Auch für uns wird die Rezession Realität. Das Absatzvolumen von 2008 werden wir dieses Jahr nicht erreichen können," sagt Hartmut Schick, der jahrelang an der Spitze der Konzernkommunikation stand und seit kurzem die Leitung des weltweiten Busgeschäfts von Harald Landmann übernommen hat. In Europa sei hauptsächlich der Reisebussektor von der Krise betroffen. Im Stadtbusbereich erwartet Schick eine eher stabile Entwicklung. In den wichtigen Märkten Mexiko und Türkei sowie in Südamerika könnten Daimler zufolge die erschwerten Refinanzierungsmöglichkeiten die Nachfrage verringern. Während der Lkw-Markt in den USA komplett eingebrochen ist, rechnet Schick dort dank des guten Auftragsbestands mit einer Sonderkonjunktur.
Im vergangenen Jahr verkaufte Daimler weltweit 40.600 Busse und Fahrgestelle der Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion. Dies entspricht einer Steigerung von vier Prozent. Darüber hinaus verkauften die Stuttgarter außerdem 1100 Minibusse der Marke Mercedes auf Basis des Transporters Sprinter. Der Umsatz legte um elf Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu. Das EBIT verbesserte sich sogar um 30 Prozent auf 406 Millionen Euro. Die Umsatzrendite stieg auf 8,4 (Vorjahr 7,1) Prozent. Damit ist Daimler nicht nur der weltweit größte Bushersteller, sondern mit der Abstand auch der profitabelste. Viele Wettbewerber kämpfen in dem Geschäft, das von kundenindividueller Einzelfertigung und hohem Handarbeitsgrad geprägt ist, seit Jahren mit roten Zahlen.