Stuttgart. Das Musterverfahren gegen die Daimler AG findet mit hochgradiger Besetzung am 19. September seine Fortsetzung vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Als Zeugen wurden Jürgen Schrempp und Hilmar Kopper geladen, wie das das OLG am Dienstag mitteilte. Als Vertreter von Daimler wird auch der Vorstandsstandsvorsitzende Dieter Zetsche erwartet. Der Prozess muss neu aufgerollt werden, weil der Bundesgerichtshof zu Jahresbeginn einer Beschwerde von Aktionäre stattgegeben hat. Dabei war die nicht ausreichende Beweisaufnahme bemängelt worden. Zuvor hatte das OLG die Klage abgewiesen.
Im Kern geht es bei dem Verfahren um die Frage, ob die damalige DaimlerChrysler AG, die Rücktrittsankündigung des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp rechtzeitig veröffentlicht hat oder ob ein Verstoß gegen die Ad-hoc-Pflicht vorliegt. Brisant ist der Fall, weil der Aktienkurs des Autobauers nach der Bekanntgabe um mehr als zehn Prozent in die Höhe geschossen ist und die Schadenersatzforderung von Kleinaktionäre mittlerweile zum bundesweit ersten Musterverfahren nach dem so genannten KapMug (Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz) wurde.