Mannheim. Das Aggregate-Werk Mannheim ist das neue Europazentrum der Daimler AG für die Fertigung von Tauschmotoren für Pkw, Transporter, Busse und Lkw. "Die Konzentration auf einen Standort sorgt für ein höheres Produktionsvolumen und erlaubt eine bessere Auslastung - das ist auch im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Vorteil," so Hermann Doppler, Leiter der weltweiten Motorenproduktion Lkw und verantwortlich für das Werk Mannheim. Dort werden schon seit über 60 Jahren Motoren für Lkw und Busse wieder aufgearbeitet. Nun kommen die Motoren für Pkw und Transporter dazu, die bisher im Mercedes-Werk in Berlin überholt wurden. Die Gesamtkapazität in Mannheim beläuft sich damit auf jährlich rund 5.000 Nutzfahrzeugmotoren sowie 12.000 Pkw- und Transporter-Aggregate. Die Verlagerung kostete rund zehn Millionen Euro. In Mannheim entstanden zusätzlich 150 Arbeitsplätze, insgesamt sind im so genannten Remanufacturing 320 Mitarbeiter beschäftigt. Die bisherigen Mitarbeiter im Werk Berlin haben andere Aufgaben erhalten.
Das Geschäft mit der Wiederaufarbeitung ganzer Motoren oder Ersatzteilen ist äußerst Margen stark und verspricht hohe Wachstumsraten. Gerade Besitzer älterer Fahrzeuge bzw professionelle Fahrzeugnutzer greifen aus wirtschaftlichen Gründen gerne auf gebrauchte Aggregate zu, die praktisch wie neu sind. Laut Mercedes lassen sich mit Tauschteile bis zu 50 Prozent des Neupreises sparen. Interessant ist das Angebot besonders für Spediteure und Taxifahrer, aber auch für Besitzer von "Youngtimern". Beim Remanufacturing von Dieselsystemen für Nutzfahrzeuge arbeiten Daimler und Zulieferer Bosch in den USA zusammen. Durch Skaleneffekte soll die Profitabilität hoch gehalten werden.