Rastatt. Die Daimler AG investiert 600 Millionen Euro in den Ausbau des A- und B-Klasse-Werks Rastatt und weitere 800 Millionen Euro in einen neuen Standort im ungarischen Kecskemét. "Mit dieser bedeutenden Investition stellen wir die Weichen für unsere Zukunft im Kompaktwagensegment und sichern langfristig den Standort Rastatt,“ so Daimler-Chef Dieter Zetsche bei einer Veranstaltung zur Werkserweiterung. Beide Werke mit der Gesamtinvestition von 1,4 Milliarden Euro zusammen sollen als Produktionsverbund für die Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse fungieren. Daimler will das Angebot im Kompaktsegment von zwei auf vier Modelle erweitern und erhofft sich in dieser Nische künftig starkes Wachstum.
"Wir sind gut beraten, jetzt die nötigen Kapazitäten für die Umsetzung unserer Modell- und Technologieoffensive im Kompaktwagensegment zu schaffen,“ so Mercedes-Produktionschef Rainer Schmückle. Die Fahrzeuge entstehen auf der neuen Frontantriebsplattform. Erstmals kündigte Zetsche ein Coupé für die B-Klasse an. "Wir werden uns deutlich breiter aufstellen in diesem Segment," so der Daimler-Chef. Er sei absolut überzeugt, dass man mit den außerordentlichen Fahrzeugen in erheblichem Maße neue Kunden gewinnen und alte halten könne. Gleichzeitig ließ Schmückle keinen Zweifel, dass die neue Generation deutlich profitabler werden wird als heute. Einen wesentlichen Beitrag dazu leiste das Werk in Ungarn. Während dort Stundenlöhne von acht Euro bezahlt werden, liegt der Wert in Rastatt über 50 Euro.
Das Werk in Rastatt hat heute eine Kapazität von 250.000 Einheiten jährlich. Diese soll laut Schmückle beibehalten werden. Gebaut wird derzeit eine neue Rohbauhalle mit einer Grundfläche von 66.000 qm. Künftig sollen drei der geplanten vier Fahrzeugen dort produziert werden. Produktionsstart ist Ende 2011. In Ungarn läuft die Fertigung im Jahr 2012 an. Dort soll auf jeden Fall ein Modell vom Band laufen. Möglicherweise kommt in Überschneidung mit Rastatt ein weiteres dazu. Die Kapazität in Kecskemét soll etwas über 100.000 Einheiten betragen. Ebenfalls in Rastatt startet ab Ende 2010 die Kleinserienproduktion der elektrisch betriebenen A-Klasse. In den Jahren 2009 und 2010 will Daimler insgesamt rund drei Milliarden Euro in deutsche Standorte investieren.