Berlin. Die Finanzdienstleistungs-Sparte der Daimler AG wird im laufenden Jahr einen Gewinn ausweisen und sieht sich auch für das kommende Jahr gut gerüstet. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in dem krisenbehafteten Jahr 2009 schwarze Zahlen schreiben werden,“ sagte Jürgen Walker, der seit dem 16. Dezember 2004 als Vorstandsvorsitzender der Daimler Financial Services AG fungiert. Gleichzeitig kündigte der Manager, der vor kurzem die Altergrenze von 60 Jahren erreicht hat, seinen Rückzug mit dem Auslaufen seines Vertrags an: "Mein Nachfolger wird ab Mitte Dezember Klaus Entenmann.“ Dieser verantwortet derzeit das Nordamerika-Geschäft und sitzt bereits im Vorstand des Unternehmens. "Das Jahr 2010 wird nicht einfach werden. Wir sind noch nicht durch die Krise hindurch,“ betonte Walker. Allerdings zeigte er sich zuversichtlich, dass sein Unternehmen gut positioniert ist und das Geschäft im kommenden Jahr "nicht schlechter“ läuft. Eine konkrete Gewinnprognose für das kommende Jahr wollte er nicht abgeben. Grundsätzlich dürfte es seiner Ansicht nach aber ein paar Jahre dauern, bis das vor der Krise normale Profitabilitätsniveau in der Weltwirtschaft wieder erreicht wird.
Die in Berlin ansässige Finanzdienstleistungs-Sparte des Daimler-Konzerns hat zwei Funktionen: Sie soll einerseits den Fahrzeugabsatz und die eigenen Händler finanzieren. Anderseits ist die Sparte, zu der auch die Mercedes-Benz Bank gehört, für die Refinanzierung des eigenen Geschäfts zuständig. Während Walker einen Quartalsgewinn zwischen 150 und 170 Millionen Euro als normal ansieht, hat die Sparte im ersten Quartal 2009 durch den Absatzrückgang, deutlich schlechteren Kreditrisiken und höhere Refinanzierungskosten einen EBIT-Verlust von 167 Millionen Euro geschrieben. Nach neun Monaten liegen die Financial Services mit 13 Millionen Euro im Plus. Auch im vierten Quartal soll das Unternehmen laut Walker einen Gewinn einfahren. Das Vertragsvolumen weltweit liegt derzeit bei 58,7 Milliarden Euro – das sind acht Prozent weniger als am 31.Oktober 2008.