Detroit. Der Autokonzern Daimler schließt eine Ausweitung der Modellpalette bei Kleinwagen nicht aus. Smart-Chef Anders Jensen betonte im Interview mit der Automobilwoche, dass es schon seit längerem grundsätzliche Überlegungen gibt, wie die Fahrzeugpalette ausgeweitet werden könne: "Das ist vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, wie sich automobile Märkte entwickeln und in welchen Segmenten Wachstum stattfindet. Es sei aber weder eine Entscheidung gefallen, wie ein solches Fahrzeuge aussehen, noch unter welcher Marke es auf den Markt kommen könnte.
"Wir denken darüber nach, was zwischen dem smart fortwo und der A- und B-Klasse geht", sagte Rainer Schmückle, Vorstandsmitglied von Mercedes-Benz Cars, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag auf der Automesse in Detroit. Der inzwischen wegen hoher Verluste eingestellte viersitzige smart forfour sei keine schlechte Idee gewesen, sondern vielleicht nur schlecht ausgeführt worden. Er schloss nicht aus, dass die smart-Plattform wieder ausgebaut werden könne.
Für den Smart in den USA gebe es bereits mehr als 20 000 feste Bestellungen. Rund 70 Prozent der 30 000 Vormerkungen seien bislang in feste Aufträge umgewandelt worden, sagte Schmückle.
Schmückle kündigte an, dass gegen Ende des 1. Quartals die Entscheidung über die künftigen Modelle der A- und B-Klasse gefällt werde. Die Stückzahlen und die Profitabilität dieser beiden Modelle müssten wachsen. Die Modellvarianten würden ausgebaut, sagte Schmückle, der in der Mercedes-Gruppe als COO (Chief Operating Officer) als zweiter Mann hinter Konzernchef Dieter Zetsche gilt. Kleinere Modelle gewinnen wegen schärferer Abgasvorschriften und steigender Spritpreise an Bedeutung. A- und B-Klasse machen bereits ein Viertel des Gesamtabsatzes aus.
Der Automanager kündigte an, dass die Effizienz der Mercedes- Fabriken in den nächsten beiden Jahren noch um etwa zehn bis 15 Prozent gesteigert werden solle. 2007 habe man Effizienzfortschritte in Höhe von zehn Prozent geschafft, im Jahr davor seien es zwölf Prozent gewesen. Die Mercedes Gruppe hatte es sich zum Ziel gesetzt, in rund vier Jahren die Effizienz um etwa 30 Prozent zu steigern. Große Auswirkungen auf die Beschäftigung schloss Schmückle aus, da der Autokonzern gleichzeitig auch mehr Autos baue. Neben der natürlichen Fluktuation könne man den notwendigen Arbeitsplatzabbau über freiwillige Vereinbarungen regeln. Bei Mercedes gilt bis Ende 2011 das Abkommen zur Beschäftigungssicherung. Der Anteil an Leiharbeitern bei Mercedes liege unter zwei Prozent, sagte Schmückle. (Mit Material von dpa)