Paris. Während der Absatz der Lifestyle-Marke Smart mangels neuer Fahrzeuge weltweit schwächelt, arbeitet Daimler am Ausbau des Produktportfolios und erwägt sogar den Einstieg in den Zweiradmarkt. Auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert der Stuttgarter Autohersteller zwei Studien: Den rein elektrisch betriebenen Roller "escooter“ und ein Elektrofahrrad. "Wir können uns vorstellen, das Geschäftsmodell von Smart zu erweitern", so Daimler-Chef Dieter Zetsche. Er zeigte sich zuversichtlich, dass beide Fahrzeuge ein neues Niveau im Zweiradmarkt erreichen könnten. Mit dem elektrisch unterstützten Fahrrad und dem Roller will Daimler jüngere Kunden anlocken, das eigene Portfolio von Elektrofahrzeugen ausweiten und diese Fahrzeuge in das Carsharing-Angebot "Car2go" einbinden. "Wir haben große Pläne mit der Marke Smart", betonte Zetsche.
Nach vielen Restrukturierungsrunden und Neuausrichtungen ist der chronische Verlustbringer Smart derzeit Problemfall und Hoffnungsträger zugleich. Hintergrund ist die geplante Ausweitung des Produktportfolios. In diesem Jahr rechnet Smart mit einem Absatz von weltweit nur 100.000 Fahrzeugen, was weit unter der Kapazitätsauslastung liegt und vor allem auch den europäischen Händlern Schwierigkeiten bereitet. Erst im Jahr 2013 soll in Kooperation mit Renault wieder ein Viersitzer auf den Markt kommen, ein Jahr später ist der völlig neue Zweisitzer dran. Gleichzeitig ist der Smart fortwo wichtiger Teil des Carsharing-Konzepts "Car2go", das Daimler im kommenden Jahr weltweit kommerzialisieren will und mit dem Daimler hohe Wachstums- und Renditeanforderungen verbindet.