Daimler entsendet drei Kontrolleure zu Chrysler

Stuttgart/Auburn Hills. Nach der Trennung von Chrysler wahrt Strategievorstand Rüdiger Grube die Interessen der neuen Daimler AG an der einstigen US-Tochter. Der Manager bildet mit vier Vertretern des Mehrheitseigners Cerberus das Board der Chrysler Holding LLC. Dieses Gremium bestimmt die maßgebliche strategische Ausrichtung der neuen Chrysler.

Finanzinvestor Cerberus will den drittgrößten US-Automobilhersteller innerhalb von drei Jahren wieder profitabel machen und die internationale Expansion vorantreiben. Für die neue Daimler ist eine erfolgreiche Restrukturierung des hochdefizitären Unternehmens von großer wirtschaftlicher Bedeutung: Die knapp 20-prozentige Beteiligung wird "at equity" geführt. Das heißt, dass Gewinne und Verluste direkt in die Daimler-Bilanz einfließen.

Neben Grube entsendet Daimler außerdem Chef-Justiziar Gerd Becht und den Leiter der Finanzierungs-Sparte, Jürgen Walker, als Kontrolleure nach Auburn Hills. Becht sitzt im Board von Chrysler LLC, die unterhalb der Holding das Fahrzeuggeschäft betreibt. Nach Angaben von Chrysler besteht dieses Gremium aus elf Mitgliedern. Neben Becht gehören dazu der vor kurzem überraschend berufene Chairman und CEO, Robert Nardelli, und der ins zweite Glied zurückgestufte einstige Chrysler-Chef Tom LaSorda sowie weitere Cerberus-Vertreter und unabhängige Direktoren.

Im Aufsichtsrat der Schwestergesellschaft Chrysler Financial zieht mit Jürgen Walker der Manager ein, der zuvor bei DaimlerChrysler das gesamte Konzern-Finanzierungsgeschäft geleitet hat. Dieses wurde für Nordamerika nun getrennt. International wollen die beiden Unternehmen aber weiter kooperieren. Im Board sitzen insgesamt neun Personen - außer Walker sind dies drei unabhängige Vertreter und fünf Repräsentanten von Cerberus.