Valencia. Daimler sieht sich bei der Elektromobilität weltweit in führender Position, will aber angesichts der noch fehlenden flächendeckenden Ladeinfrastruktur und der hohen Batteriekosten nur schrittweise die Markteinführung von vollelektrischen Fahrzeugen starten. "Alle Kriterien müssen erfüllt werden –von der technischen Absicherung bis hin zum kompetenten und flächendeckenden Service-Angebot. Sonst funktioniert das Ganze nicht“, sagte Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber auf einer Veranstaltung zur Elektromobilität des Unternehmens in Spanien. Weil es sich um eine neue Technologie handelt, hält der Manager eine "geordnete Vorgehensweise“ für notwendig. Dabei sollen die Kosten gesenkt, die Stückzahl hochgefahren und die Infrastruktur vorangetrieben werden.
Weber hält die dort gezeigte vollelektrische A-Klasse für "technologisch ausgereift und voll alltagstauglich“. Das Fahrzeug mit zwei Lithium-Ionen-Batterien und einer Reichweite von 255 Km im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) wird seit kurzem auf dem normalen Band im Werk Rastatt montiert. Im kommenden Jahr sollen 500 Fahrzeuge an ausgewählte Kunden unter anderem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden für vier Jahre verleast werden. Die monatliche Rate beläuft sich auf 900 Euro. Bis die vollelektrische Version eines Kompaktmodells aber in den regulären Handel kommt, dürfte es noch mehrere Jahre dauern. Dagegen sind Wettbewerber aus dem Volumensegment wie Nissan, Mitsubishi, Peugeot, Citroen und General Motors mitten im Roll-out erster vollelektrischer Fahrzeugmodelle.