Stuttgart. Daimler-Gesamtbetriebsratsmitglied Helmut Lense hat sich offen für eine engere Zusammenarbeit mit dem Erzrivalen BMW gezeigt. Lense sagte der Nachrichtenagentur AP in Stuttgart: "Dadurch werden keine Arbeitsplätze gefährdet, sondern eher gesichert." Wenn bei gemeinsamen Projekten gewisse Volumen geschaffen würden, könne man sich über die Aufteilung der Arbeit unterhalten.
"Denkbar wäre beispielsweise die Produktion eines kleinen Motors unterhalb des heutigen Angebots als Einstiegsmotorisierung in den kleineren Baureihen beider Unternehmen", sagte Lense. Bisher kooperieren die beiden Autobauer im Bereich des Einkaufs von nicht markenprägenden Teilen wie Gurtstraffern, Klimaaggregaten oder elektronischer Komponenten.
Lense sagte, die Absatzkrise habe die deutschen Premiumhersteller voll erwischt. Bei früheren Flauten seien die Hersteller von Fahrzeugen der Oberklasse immer mit einem blauen Auge davongekommen. Daimler erhoffe sich von der neuen E-Klasse einen Absatzschub. Das IG-Metall Vorstandsmitglied betonte, die Premiumklasse müsse sich in der Zukunft neu aufstellen. "Jetzt ist sie ein Statussymbol und steht für Luxus mit einem starken Motor." In Zukunft sollte man mehr Wert auf andere Dinge legen. Als Beispiel nannte Lense den verstärkten Einsatz von umweltfreundlicher Technologie in den Fahrzeugen, höhere Sicherheitsstandards und mehr Unterstützung für den Fahrer durch Assistenzsysteme.