Berlin. Daimler will das Dienstleistungsangebot für Lkw, Busse und Transporter weiter ausbauen und damit auch das aktuell eingebrochende Geschäft mit Neufahrzeugen stützen. Ein erster Schritt ist die Gründung der neuen Service-Marke "Truck Works“. Unter diesem Namen bietet der Stuttgarter Autohersteller nun auch die Wartung und Reparatur von Anhängern, Aufliegern und Aufbauten an. Dazu wurde ein Kooperationsvertrag mit 16 Partnerunternehmen geschlossen, zu denen Aufbauhersteller, Anbieter von Ladebordwänden sowie Kühlsystemen und Bremsenspezialisten gehören. "Im Nutzfahrzeuggeschäft wird immer mehr das Gesamtpaket zählen, nicht nur das Fahrzeug selbst,“ begründet Lkw-Vorstand Andreas Renschler bei Vorstellung der Service-Initiative anlässlich der Einweihung des neuen Mercedes-Nutzfahrzeugzentrums in Berlin. Auch im Telefonmarkt kaufe kaum noch jemand ein Handy ohne Servicevertrag. "Das Lkw-Geschäft ist deutlich mehr als nur Produktion und Verkauf von Fahrzeugen. Von jedem Euro Umsatz in unserer Branche werden schon heute rund 25 Cent mit Dienstleistungen erwirtschaftet,“ so der Manager.
Daimler arbeitet bereits seit längerem am Auf- und Ausbau des Servicegeschäfts mit Lkw, Bussen und Transportern. Wegweisend ist das neue Nutzfahrzeug-Zentrum der Berliner Mercedes-Benz-Niederlassung am für die Kunden günstigen Standort Kanalstraße in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und dem neuen Flughafen Berlin Brandenburg International. Dazu kommt ein 24-Stunden-Service im Drei-Schicht-Betrieb und ein erweitertes Dienstleistungsangebot sowie der Handel mit Gebrauchtfahrzeugen hinzu. In den neuen Standort, der den alten in Tempelhof ersetzt, hat der Suttgarter Autokonzern einen "zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“ investiert. Rund ein Drittel des Gesamtumsatzes erzielt die Niederlassung Berlin mit Nutzfahrzeugen. Im vergangenen Jahr wurden 5800 Lkw, Transporter und gebrauchte Transporter verkauft. "Dabei schreiben wir schwarze Zahlen – sowohl im Nutzfahrzeuggeschäft als auch in der Niederlassung insgesamt,“ hob Niederlassungsleiter Walter Müller hervor.
"Ein Lkw, der steht, verdient kein Geld,“ bringt Renschler die Idee der Nutzfahrzeug-Zentren auf den Punkt. Dabei ist sogar vorstellbar, dass Lkw von Konkurrenten wie MAN, DAF, Scania oder Volvo und Renault in diesem Netzwerk gewartet werden, was ein absolutes Novum wäre. "Wir bieten diesen Service künftig auch für Kunden, die sich aus unerfindlichen Gründen für eine andere Marke als den Stern entschieden haben,“ so der Manager. Das Konzept der Nutzfahrzeug-Zentren geht praktisch einher mit dem neuen Service "Truck Works“. "Wann immer wir über einen Neu- oder Umbau einer Niederlassung oder eines Händlerbetriebs beschließen, werden wir uns an den Bedürfnissen der Nutzfahrzeugkunden orientieren,“ sagte Hubertus Troska, der das weltweite Lkw-Geschäft der Marke Mercedes leitet.