Rastatt. Daimler will drei der geplanten fünf Kompaktmodelle im Werk in Rastatt bauen. "Wir werden im Sommer 2012 mit der Produktion der neuen A-Klasse starten", kündigte Werkleiter Peter Wesp vor Journalisten während einer Fabrikbesichtigung an. Die alte A-Klasse werde noch bis April 2012 gefertigt, dann beginne der Werksumbau. Der Stuttgarter Autohersteller plant derzeit fünf Derivate der neuen Kompaktwagengeneration auf Basis der so genannten Mercedes-Frontantriebs-Architektur (MFA). Dazu gehört die neue B-Klasse, deren Produktion jetzt angelaufen ist. Der Van soll ab März 2012 auch im ungarischen Werk in Kecskemét vom Band laufen. Wesp, der auch für das ungarische Werk verantwortlich ist, zeigte sich zuversichtlich, dass der Produktionsstart gelingt: "Wir haben 1000 ungarische Mitarbeiter in Rastatt geschult."
Daimler setzt große Wachstumshoffnungen in die neue Kompaktwagengeneration, die im Gegensatz zu der kaum profitablen Vorgängerbaureihe auch eine angemessene Rendite abwerfen soll. Neben einer einfacheren Architektur und besseren Integration in den Mercedes-Modulbaukasten spielt das neue Werk am Niedriglohn-Standort Ungarn eine wichtige Rolle beim Erreichen einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur. Das Werk Rastatt verfügt mit 6000 Mitarbeitern über eine Kapazität von bis zu 260.000 Einheiten pro Jahr, Kecskemét soll im Endausbau mit 2500 Mitarbeitern 100.000 Fahrzeuge jährlich fertigen. In Rastatt, rund 40 Kilometer von Karlsruhe entfernt, dürfte wahrscheinlich 2013 das dritte Modell anlaufen. Insgesamt investiert Daimler in Rastatt 600 Millionen Euro und in Kecskemét 800 Millionen Euro.
Neben der A- und B-Klasse planen die Stuttgarter ein Coupé, ein Cross-over-Fahrzeug sowie eine weitere Variante, die beispielsweise eine AMG-Version, ein Zweitürer oder auch ein Shooting-Brake sein könnte. Daimler hat dies bislang offen gelassen. Künftig könnten weitere Modelle auf der MFA-Architektur dazukommen. Die Kompakten werden erstmals in Nordamerika auf den Markt kommen. Auch in Indien ist eine Fertigung geplant. (Foto: Daimler)