Stuttgart. Der im US-Geschäft mit drastischen Absatzrückgängen gebeutelte Autohersteller Chrysler legt auf den internationalen Märkten weiter zu und dürfte dort 2008 erneut mit einer Volumensteigerung abschließen. "Wir werden in diesem Jahr weiter wachsen. Es ist möglich, dass wir die Entwicklung, die sich im ersten Halbjahr abzeichnet, insgesamt fortschreiben können", kündigt Thomas Hausch, der bei Chrysler für den Vertrieb außerhalb Nordamerikas verantwortlich ist, im Gespräch mit der Automobilwoche an. "In Deutschland sehe ich gute Chancen, dass wir gemeinsam mit den Händlern den bisherigen Absatzrückgang ausgleichen können." Es gebe Indikationen dafür, dass Chrysler im zweiten Halbjahr deutlich zulege. "Ob wir am Ende höher liegen als im Vorjahr, muss man abwarten", so Hausch. International zählen Lateinamerika, Asien und Russland zu den stärksten Wachstumsregionen.
In den ersten fünf Monaten steigerte Chrysler die Verkäufe im internationalen Geschäft um sieben Prozent auf 98.188 Einheiten, im Mai legte der US-Hersteller um fünf Prozent auf 21.505 Fahrzeuge zu. Von Januar bis Mai brach der US-Absatz aufgrund der verstärkten Nachfrage nach spritsparenden Pkw und der Abkehr von großen SUV, Minivans und Pick-ups um 19 Prozent auf 750.369 Fahrzeuge ein. Für den hohe Verluste schreibenden Hersteller ist der Ausbau des noch schwachen internationalen Geschäfts ein wichtiger Pfeiler bei der Restrukturierung des Unternehmens. Während im Jahr 2000 nur sechs Prozent des Absatzes außerhalb Nordamerikas geschrieben wurden, waren es 2007 knapp zehn Prozent. Chrysler hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis Ende 2011 international den Absatz auf 400.000 (2007: 238.218) Einheiten zu steigern und dabei auch Geld zu verdienen.