Auburn Hills. Der Ausbau des Top-Managements bei Chrysler LLC geht weiter. Der vom neuen Mehrheitseigentümer Cerberus eingesetzte Chrysler-Chef Robert Nardelli hat dem früheren Einkaufsverantwortlichen Simon Boag die Aufsicht auf das operative Geschäft der weltweiten Allianzen übertragen. Die Stelle als Executive Vice President - Global Alliance Operations wurde neu geschaffen, wie das Unternehmen mitteilte. Boag berichtet an Tom LaSorda, der als einer von zwei Nardelli-Stellvertretern fungiert. "Das Wachstum auf den internationalen Märkten außerhalb Nordamerikas ist entscheidend für den Erfolg von Chrysler", so LaSorda, der zuvor selbst an der Spitze von Chrysler stand, dann jedoch von dem neuen Finanzinvestor kurz nach der Übernahme der Mehrheit von Daimler entmachtet worden war.
Derzeit verfügt Chrysler über ein vergleichsweise geringes Auslandsgeschäft: Im vergangenen Jahr wurden 238.218 Einheiten außerhalb von Nordamerika verkauft. Das sind rund neun Prozent des Gesamtabsatzes. Während im Heimatmarkt die Verkäufe um drei Prozent auf knapp 2,143 Millionen zurückgingen, legte der Auslandsabsatz um 15 Prozent zu. Auch der Aufbau von internationalen Allianzen steht erst am Anfang. Mit dem chinesischen Hersteller Chery gab es eine Kooperationsvereinbarung über die Auftragsfertigung von Kleinfahrzeugen für den Export. Diese muss aber neu verhandelt werden. Deshalb sieht Chrysler China nur als Exportmarkt, nicht aber als Produktionsstandort. Außerdem will der US-Hersteller in Russland eine lokale Fertigung mit einem Partner starten.