Detroit. Der Finanzinvestor Cerberus will Chrysler auch in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Treue halten. "Wir sind langfristige Investoren. Insgesamt sind wir aber mit der Entwicklung von Chrysler zufrieden", sagt Cerberus-Sprecher Tim Price. So sei Chrysler beim Cash-flow ein Milliarde US-Dollar über Plan. Die US-Investmentgesellschaft hält 80,1 Prozent an dem hoch defizitären Autohersteller. Nach dem Verkauf der Mehrheit im vergangenen Sommer ist der deutsche Autohersteller Daimler noch mit 19,9 Prozent an Chrysler beteiligt. Die anteiligen Verluste gehen direkt in die Daimler-Bilanz ein. Wir bewegen uns ganz eindeutig in einem herausfordernden Umfeld, sind aber weiter darauf fokussiert, langfristig ein profitables Unternehmen aufzubauen", lässt das Chrysler-Management um CEO Robert Nardelli verlauten. Weder Cerberus noch dessen Anteilseigner würden den Kauf hinterfragen. Der Plan für das laufende Jahr sei sehr konservativ, so dass man auf die nachlassende Nachfrage besser vorbereitet sei.
Chrysler leidet vor allem unter dem Markteinbruch in den USA, wo weit über 90 Prozent aller Fahrzeuge der Marken Chrysler, Jeep und Dodge verkauft werden. Verstärkt werden die Absatzprobleme durch die Produktpalette, die stark von großen Pick-ups, SUV und Minivans bestimmt wird. Aufgrund der hohen Benzinpreise verschiebt sich die Nachfrage jedoch zu kleineren, sparsameren Segmenten. Entsprechend ging in den ersten fünf Monaten der Konzern-Absatz um 14 Prozent zurück, wobei im internationalen Geschäft sowie in Kanada und Mexiko, die zu Nordamerika zählen, steigende Volumina verzeichnet worden waren.