Leipzig. Die Vernetzung von Fahrzeugen und damit verbundene Gefahrenwarnungen werden innerhalb der nächsten fünf Jahre in Serie gehen. "Die europäischen Hersteller wollen noch in diesem Jahr ankündigen, wie das Einführungsszenario aussehen soll und damit einen Startimpuls geben", sagte Sven Kopetzki, Car-to-Car-Spezialist beim US-Autozulieferer Delphi, im Gespräch mit der Automobilwoche. Bei Car-to-Car beziehungsweise Car-to-X tauschen Autos gegenseitig Informationen etwa zur Position und Geschwindigkeit im Nahbereich von mehreren hundert Metern aus und kommunizieren mit der Infrastruktur etwa Verkehrsleitsystemen oder Ampeln. Dadurch kann ein Autfahrer beispielsweise vor einem Stauende gewarnt werden oder im Verkehrsfluss mitschwimmen.
In Europa hat sich die Industrie bereits auf bestimmte technische Standards und Informationsinhalte geeinigt. Dazu gehört auch der Fahrzeugtyp wie die Einstufung in Pkw, Lkw oder Rettungswagen. Mit dem Datenaustausch erhalten die bestehenden Fahrerassistenzsysteme, die bislang im direkten Fahrzeugumfeld operieren, zusätzliche Informationen über die weitere Umgebung. Kombiniert mit der Überwachung des Fahrers (Ablenkung, Müdigkeit) und auf Mobilfunkdaten basierende Verkehrsinformationen lassen sich so neue Sicherheitsfunktionen ins Fahrzeug bringen. Allerdings müssen nach Einschätzung von Delphi für anspruchsvolle Lösungen, die etwa über die Annährung eines Rettungswagens hinausgehen, mindestens zehn Prozent des Fahrzeugbestands auf der Straße mit der Car-to-Car-Funktionalität ausgerüstet sein.